Google und Facebook sind während der US-Präsidentenwahl arg in die Kritik geraten. Es heißt, sie hätten Falschmeldungen nicht als solche erkannt und weiterverbreitet, und das habe den US-Wahlkampf beeinflusst. Mark Zuckerberg bestritt das gestern noch. Heute haben Google und Facebook jedoch ihre Meinung geändert.

Seit dem Ende der US-Wahl liegen immer mehr Informationen vor, wie viele Falschmeldungen kursierten. Und die hätten einen Einfluss auf das Wahlergebnis gehabt, wie etwa New York Times oder BuzzFeed berichten. In der Kritik stehen vor allem Facebook und Google. Die hielten sich bis bislang zu der Kritik bedeckt.

Mark Zuckerberg sagte gestern noch, 99 Prozent der auf Facebook publizierten Inhalte seien authentisch. Er sagte nicht, sie seien wahr. Heute hört man nun neue Töne und von Google und Facebook verlautet es, man wolle gegen Falschmeldungen vorgehen.

Wie die New York Times zusammenfassend berichtet, geben die Internetgiganten Google und Facebook zu, dass Falschmeldungen eine Wirkung haben und erkennen an, dass sie diesbezüglich handeln müssen. Sie wollen Seiten, die Falschmeldungen verbreiten, von der Werbung auf den Google- und Facebook-eigenen Seiten ausschließen. Experten schätzen, dass diese Maßnahme  Wirkung zeigen wird.

Es erscheint als erster Schritt, Verantwortung zu übernehmen für das, was Facebook und Google an Falschmeldungen transportieren. Sie verfassen sie nicht, aber sie verbreiten sie. Zum Beispiel führte Google in Suchresultaten zwei Tage lang eine Seite als erste an, die behauptete, Trump habe zahlenmäßig die meisten Wählerstimmen erhalten. Das ist eine klare Falschmeldung.

Facebook ist damit konfrontiert, dass täglich über vier Milliarden Nachrichten neu gepostet werden, die fast sechs Milliarden Likes bekommen. Hier die Falschmeldungen herauszufiltern, ist die Herkulesaufgabe. Gleiches gilt für Google mit täglich mehr als sechs Milliarden Suchanfragen.

Beide Netzgiganten verwiesen bislang auf ihre gut funktionierenden Algorithmen. Die können aber falsch von wahr nicht unterscheiden. Dazu braucht es Menschen, die die „Spreu vom Weizen“ unterscheiden können.

von

Günter Schwarz  – 16.11.2016