(Frankfurt/M.) Von wegen, Peanuts! – Die kriselnde Deutsche Bank will von sechs früheren Vorständen Boni-Zahlungen in Millionenhöhe zurückfordern oder gar nicht erst auszahlen. Hintergrund sind Spar- und Sanierungsmassnahmen des angeschlagenen Finanzinstituts. Betroffen sind unter anderem die Ex-Vorstände Jain und Ackermann. Rückforderungen von Bonuszahlungen hat es in der Vergangenheit auch schon bei anderen Banken gegeben. Bei der Deutschen Bank geht es um rund 40 Millionen Ero.

Deutsche Bank will von sechs früheren Vorständen Boni in Millionenhöhe zurück. Betroffen sind die früheren Vorstandschefs Anshu Jain und Josef Ackermann, aber auch die früheren Vorstände Hermann-Josef Lamberti, Michael Cohrs, Hugo Bänziger und Jürgen Fitschen. Die höchste Summe will die Bank offenbar von Jain haben. Laut Finanzkreisen soll es bei ihm um einen zweistelligen Millionenbetrag gehen. Seinem ehemaligen Arbeitgeber geht es dabei offenbar sowohl um bereits zugesprochene Zahlungen als auch um noch fällige Summen. Jain leitete früher das Investmentbanking und war von 2012 bis 2015 der „Ko-Chef“ der Bank. Jain war 2015 zurückgetreten. Sein Gehalt betrug im Jahr 2014 rund 6,6 Millionen Euro.

Die Deutsche Bank hat sich bei US-Geschäften wegen diverser dubioser und fauler Hypotheken in der Krise manövriert, die eine ganze Anzahl mit Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehen. Amerikanische Behörden fordern rund 13 Milliarden Euro Strafzahlungen von der Deutschen Bank. Derzeit laufen Vergleichsverhandlungen, bei denen Vorstandschef John Cryan sich persönlich eingeschaltet hat, um die Summe herunterzuhandeln.

von

Günter Schwarz  – 17.11.2016