Ein neuer Trend der Handy-freien Schulen haben bemerkenswerte Ergebnisse erzielt, schreibt das „Kristeligt Dagblad“ (Christliches Tageblatt). Normalerweise summen Handys fröhlich in vielen Schultaschen: es soll eine SMS-Nachricht „gechecked“ werden oder ein neues Spiel muss heruntergeladen werden. Die Lehrer in den Schulen treffen mit anderen Worten auf einen intensiven Wettbewerb, gegen den sie ankämpfen müssen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Jetzt versuchen mehrere Schulen, mit einem so genannten Handy-Verbot dagegen vorzugehen, und es hat zu bemerkenswerten Ergebnissen geführt, schreibt die Zeitung. Die Alme Christen Friskole von Græsted in Nordsjælland (Nordseeland) ist eine der Schulen, die mit einem Verbot in der Schule experimentiert haben und keine Handy-Nutzung während des Unterrichts oder in den Pausen gestatten.

Der Schulleiter Peter Skov Thomsen sagte der Zeitung: „Es war zunächst erforderlich, die Schüler daran zu gewöhnen, aber heute ist es nur noch eine Minderheit unter ihnen, die das Mobiltelefon während des Unterrichts vermissen. Die Schüler sind ruhiger beim Unterricht geworden und können sich im Unterricht besser konzentrieren. Sie müssen nicht immer daran denken, was gerade am Telefon geschieht. Einer der Schüler sah, dass, als er sein Handy nach dem Schultag zurück bekam, er mehr als 80 verpassten Textnachrichten hatte. Wenn Sie so viele Textnachrichten während der Stunden in der Schule bekommt, muss man nicht extra betonen, dass es schwierig ist, sich zu konzentrieren.“

„Die digitale Technologie ist eingezogen, um hier zu bleiben“, sagt Jonas Ravn, Projektleiter und Moderator beim Center for Digital Education (digitales Bildungszentrum) und sieht auch mehrere grundlegende Vorteile von Handy-freien Schulen, obwohl er davor warnt, dass man nicht versuchen sollte, die Flut vollständig auszuschalten.

„Als moderne digitale Nutzer von heute erfordert es auch, dass man zu schätzen lernt, wenn man ohne diese elektronischen Kommunikationsmittel ist. Es muss davon auch eine Pause am Tag geben. Das ständige online sein hat die Vorstellung getötet, dass wir Menschen ein Multitasking-Gehirn haben, das gleichzeitig fünf verschiedene Dinge bearbeiten kann, aber es teilt dann jeder Aufgabe auch nur 20 Prozent Aufmerksamkeit zu. Man muss selbst darüber im Klaren sein, mit der digitalen Technologie richtig umzugehen. Schließlich kann man die Uhr nicht zurückdrehen“, sagte er.

Laut Angabe des „Kristeligt Dagblads“ besitzen 96 Prozent der Schüler in den Klassen 7 bis 9 ein Smartphone.  

von

Günter Schwarz – 20.11.2016