(København) – Dänemark nimmt nun offiziell keine weiteren Flüchtlinge und Migranten mehr auf. Die Regierung stoppte ein UN-Programm zur Umsiedelung von 500 Flüchtlingen nach Dänemark. Das Königreich Dänemark hat am Dienstag offiziell abgelehnt, rund 500 Flüchtlinge aufzunehmen, die entsprechend dem Programm des zuständigen UN-Hilfswerkes in diesem Land untergebracht werden sollten. Das Land müsse zuerst „für diejenigen sorgen, die bereits nach Dänemark gekommen sind“.

Die dänische Ministerin für Integration, Inger Stöjberg, meinte, ihr Land solle nun „besser für diejenigen sorgen, die bereits nach Dänemark gekommen sind“. Der Staat müsse „in ökonomischer, sozialer und kultureller Hinsicht“ mit der aktuellen Lage fertig werden, bevor man weiter Menschen aufnehmen könne. Bereits im August hatte die Ministerin angekündigt, dass die im UN-Programm vorgesehene Aufnahme von 491 Flüchtlingen ausgesetzt werde – jetzt ist es offiziell.

Dänemark hat im Jahr 2016 rund 5.700 Asylsuchende aufgenommen, so die offiziellen Angaben. In 2015 hatten mehr als 20.000 Menschen Asylanträge gestellt. Seit Anfang des Jahres sind laut offiziellen Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 328.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg nach Europa gelangt. Mehr als 4.000 von ihnen sind ums Leben gekommen bzw. für vermisst erklärt worden.

von

Günter Schwarz – 24.11.2016