Am Dienstag wurde bekannt, dass sich der radikale Islamist Roque M.beim deutschen Verfassungsschutz einschlich und sogar Geheiminformationen verraten haben soll. Nun kommt mehr und mehr von dem bizarren Leben des Spaniers ans Tageslicht. Er ist verheiratet, vierfacher Vater und konvertierte vor etwa zwei Jahren zum Islam. Um seinen Glaubensbrüdern zu helfen, agierte er bei der Bundesbehörde als Maulwurf.

Der 51-jährige Islamist hat sich vor wenigen Monaten als Quereinsteiger beim deutschen Verfassungsschutz beworben. Prompt wurde er auch genommen und war seit April 2016 als Kenner der Beobachtung islamistischer Netzwerke zugeteilt. Gegenüber diesen gab er sich aber schnell zu erkennen. Er erzählte seinen Chatpartnern, dass er beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) arbeite und Anschläge plane.

Vor allem in der Zentrale seines Arbeitsgebers, dem BfV plante er einen Sprengstoffanschlag gegen „Ungläubige“ mit weiteren Extremisten der salafistischen Szene über das Internet. Die Angriffe seien bestimmt auch im Sinne von Allah, darum unterstütze er seine Glaubensbrüder als V-Mann über das Internet, soll er geschrieben haben.

Roque M. soll in Unkenntnis seiner Familie heimlich radikalisiert worden sein. Am 17. November wurde gegen ihn schließlich ein Haftbefehl wegen des Verdachts der versuchten Verletzung von Dienstgeheimnissen erlassen. Zudem wird ihm auch die versuchte Beteiligung an einem Verbrechen vorgeworfen. Sie sollen einen Anschlag auf die Zentrale des Bundesamts für Verfassungsschutz in Köln geplant haben.  

Aufgeflogen ist der Konvertit, als er mit einem weiteren angeblichen Salafisten chattete, berichtete die österreichische „Kronen Zeitung“. Dieser war nämlich selber ein Spitzel des Verfassungsschutzes. Möglicherweise haben die beiden V-Männer sogar das gleiche Büro geteilt und sich über das Internet gegenseitig bespitzelt. Eine Gefahr ging laut BfV aber zu keiner Zeit von dem Mann aus.

Doch das war noch nicht einmal das Pikante an seinem Leben. Der Islamist soll auch in Schwulen-Pornos mitgespielt haben, berichtet „bild.de“. Das sollen gefundene Beweise zeigen, die im Rahmen einer Hausdursuchung von Roque M. sichergestellt wurden.Sein Porno-Name soll übrigens derselbe gewesen sein, wie sein Pseudonym in islamistischen Chatforen, berichtet die „Washington Post“. Aber die Filme sind juristisch nicht relevant, da keine Rechtsverletzung vorliege.

Roque M. soll in Unkenntnis seiner Familie heimlich radikalisiert worden sein. Am 17. November wurde gegen ihn schließlich ein Haftbefehl wegen des Verdachts der versuchten Verletzung von Dienstgeheimnissen erlassen. Bei seiner Vernehmung soll er behauptet haben, dass er nach Syrien abhauen wird, wenn er freikomme. Mittlerweile sitzt M. in U-Haft. Er hat ein Teilgeständnis abgelegt.

von

Günter Schwarz – 30.11.2016