Hardliner Ex-General Mattis als US-Verteidigungsminister
Der designierte US-Präsident Donald Trump macht den pensionierten Viersternegeneral James Mattis zu seinem Verteidigungsminister. „Mad Dog“ („verrückter Hund“) lautet sein Spitzname. Mattis hat 44 Jahre Militärdienst hinter sich und war unter anderem im Irak und in Afghanistan im Einsatz. Dabei erwarb er sich auch seinen zweiten Spitznamen „Warrior Monk“ („Krieger-Mönch“). Mattis steht für eine harte Linie gegenüber Ländern wie dem Iran und Russland.
James Mattis gilt als einer der profiliertesten strategischen Denker im US-Militär und politisch als Falke. Sein Spitzname: Mad Dog (Verrückter Hund). Jetzt wurde er von Donald Trump nominiert. Der designierte US-Präsident Donald Trump will den 66 Jahre alten Ex-General James Mattis als Verteidigungsminister in seinem Kabinett. Die Personalie gab der designierte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag (Ortszeit) zum Auftakt seiner „Dankeschön-Tour“ durch mehrere Bundesstaaten in Cincinnita bekannt. „Er ist unser Bester“, sagte Trump über seinen Kandidaten. Zuvor hatten bereits mehrere Medien darüber berichtet.
Der pensionierte Vier-Sterne-General Mattis verfügt über intensive Kriegserfahrungen. Seine 44-jährige Militärkarriere verlief steil, über Parteigrenzen hinweg trug sie ihm hohen Respekt ein. Mattis war bereits im Golfkrieg Anfang der neunziger Jahre als Kommandeur im Einsatz und führte nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 einen Einsatzverband in Südafghanistan. Während der zweiten US-Invasion im Irak führte Mattis dann 2004 die Schlacht um Falludscha an, eine der blutigsten des Krieges.
Präsident Barack Obama ernannte Mattis 2010 zum Oberbefehlshaber des US-Zentralkommandos (CENTCOM), das für die Militäreinsätze im gesamten Nahen und Mittleren Osten zuständig ist. Auf diesem Posten koordinierte er auch den US-Truppenabzug aus dem Irak. Den Posten hatte Mattis bis 2013 inne.
Obamas Kurs scharf kritisiert
Den Posten hatte Mattis bis 2013 inne. Nach seiner Pensionierung entwickelte er sich zu einem immer stärkeren Kritiker von Obamas Strategien im Irak und in Afghanistan, den er für schwach hält. Zudem bemängelte er ein zu unentschlossenes Vorgehen gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS). Mattis gilt auch als entschiedener Gegner des Atomdeals mit dem Iran.
2005 machte er mit einer sehr umstrittenen Äußerung von sich reden: „Du gehst nach Afghanistan und gerätst an Kerle, die ihre Frauen seit fünf Jahren verprügeln, weil sie sich nicht verschleiert haben. Solche Kerle sind ohnehin keine richtigen Männer mehr. Also macht es unheimlich viel Spaß, sie zu erschießen.“ – Da Mattis im Ruhestand ist, muss der Kongress seiner Nominierung zustimmen.
Aggressive Töne bei „Dankestour“
Trump hatte am Donnerstag eine als „Dankestour“ angekündigte Reise in die Staaten des Mittleren Westens angetreten, um seinen Anhängern für den Wahlsieg zu danken. In seiner Rede in einer Sportarena in Cincinnati schlug er zunächst sanfte Töne an, versprach die Versöhnung der „gespaltenen Nation“ und erteilte „Vorurteilen und Bigotterie in allen ihren Formen“ eine Absage.
Im weiteren Verlauf der Rede fiel Trump aber in jenen aggressiven Tonfall zurück, der auch seine Wahlkampfauftritte gekennzeichnet hatte. Trump kritisierte illegal Eingewanderte, beschimpfte die Medien und bezeichnete Washington als einen „Sumpf“, den er trockenlegen wolle. „Das ist der Moment, das ist die Stunde. Das ist das Zeitfenster zum Handeln“, sagte Trump und rief in die Menge: „Wer jetzt seine Erwartungen zurückschraubt, ist ein Idiot.“ Die rund 17.000 Sitze umfassende Sportarena in Cincinnati war am Donnerstag nur etwa zur Hälfte gefüllt.
von
Günter Schwarz – 02.12.2016