AfD-Anhänger stoßen mit Gegendemonstranten bei Kundgebung in Freiburg zusammen
(Freiburg) – Im Fall der ermordeten Studentin Maria L. nahm die Polizei am Sonnabend in Freiburg im Breisgau einen Tatverdächtigen fest. (ShUgeAvisen berichtete) Unmittelbar nachdem die Festnahme bekannt wurde, kamen die Anhänger der AfD in Freiburg auf dem Münsterplatz zu einer spontanen Kundgebung „gegen die Merkelsche Politik“ zusammen.
Sie folgten einem Aufruf des Freiburger AfD-Kreisverbandes unter dem Motto: „Gegen die Merkelsche Politik“. Dies berichtete die Freiburger Polizei. Ob die Versammlung als Reaktion auf die Meldung erfolgte, dass es sich bei dem Beschuldigten um einen minderjährigen unbegleiteten Flüchtling aus Afghanistan handele, und man so Stimmung gegen den Zuwanderungsstrom machen wollte, ist nicht sicher aber wahrscheinlich.
In konservativen Kreisen, wie der AfD, wird der Fall als direkte Konsequenz von Merkels Flüchtlingspolitik gesehen. Sowohl die Kundgebung als auch die Gegendemonstration werden im Zusammenhang mit der Verhaftung eines 17-jährigen Tatverdächtigen im Mordfall der Freiburger Studentin Maria L. gesehen.
Sicher sei nur, dass die AfD-Kundgebung nicht ganz friedlich verlaufen ist. In der Freiburger Innenstadt sind Anhänger der rechtspopulistischen Partei mit einigen linken Demonstranten zusammengestoßen.
Dem Aufruf der AfD auf Facebook sind offenbar jedoch nicht viele Anhänger dieser Partei gefolgt. Der Sprecher sprach von etwa nur 20 bis 30 AfD-Vertretern und etwa 200 linken Gegendemonstranten, die diese wenigen Rechtspopulisten schnell eingekesselt hatten, wobei sich beide Lager gegenseitig provoziert haben sollen. Um eine Eskalation zu verhindern, positionierte sich die Polizei zwischen den Gruppierungen. Als versucht wurde, die Polizeikette zu durchbrechen, setzten die Beamten Pfefferspray ein. Vier Polizisten wurden bei den Auseinandersetzungen verletzt.
Nach Ende der Kundgebung leiteten die Einsatzkräfte die Demonstranten getrennt voneinander aus der Stadt. Dabei kam es immer wieder zu kleineren Übergriffen, so die Polizei.
von
Günter Schwarz – 05.12.2016