(København) – Die dänische Integrationsministerin Inger Støjberg will die bisherigen Grenzkontrollen, die mehrfach bis Anfang 2017 verlängert worden sind, auch im neuen Jahr fortsetzen. Damit widerspricht sie den Kritikern – auch aus den Regionen von Syddanmark (Süddänemark) und dem Norden Schleswig-Holsteins – , die die jetzigen Grenzkontrollen mit Stichproben für überflüssig halten.

Die dänischen „Nationalisten“ der rechtspopulistischen Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) jubeln natürlich über die Ankündigung der sogenannten „Integrationsministerin“, die sich in ihrem politischen Vorgehen eher als „Ausgrenzungsministerin“ erweist. Martin Henriksen von der Dansk Folkeparti freut sich und meint: „Die Kontrollen haben gewirkt und damit können die Dänen nun in Ruhe Weihnachten feiern.“

Nach jüngsten Zahlen von Danmarks Radio sind seit Einführung der bisherigen Grenzkontrollen vor etwa einem Jahr insgesamt mehr als 2.662 Personen gefasst und zurückgewiesen worden. Unter ihnen haben sich unter anderem um 203 kriminelle Schleuser befunden.

Diese Zahlen sind jedoch nach Ansicht der Abgeordneten Zenia Stampe der Radikalen Venstre Partei dermaßen gering, dass es viel wichtiger und effizienter wäre, die Polizisten von der Grenzkontrolle abzuziehen, um die tägliche Kriminalität innerhalb des Landes besser bekämpfen zu können.

Die „Integrationsministerin“  Inger Støjberg hält dennoch an ihrer bisherigen Haltung fest und betont, die europäische Flüchtlingskrise sei keineswegs gelöst. Ihrer Meinung nach würde es ohne diese Grenzkontrollen Sicherheits-Probleme in Dänemark geben durch die viele Asylbewerber, die nach Schweden wollen, jedoch an einer Einreise durch die schwedischen Grenzkontrollen daran gehindert werden. Die Ministerin ist davon überzeugt, die europäische Flüchtlingskrise sei noch keineswegs gelöst.

von

Günter Schwarz – 05.12.2016