(Dresden) – Der mutmaßliche Attentäter, der kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit eine Moschee in Dresden attackiert hatte, ist gefasst. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden am Freitag mitteilte, ist ein 29 Jahre alter Mann aus Dresden am Donnerstagvormittag festgenommen worden.

Wie der Leipziger Polizeipräsidenten und Leiter des Operativen Abwehrzentrums, Bernd Merbitz, sagte, hatte die Polizei den Mann seit mehreren Tagen im Visier. Man habe ihn schließlich auf einer Baustelle in Hessen festgenommen. Momentan gehe man von einem Einzeltäter aus. Merbitz bestätigte außerdem, dass der festgenommene Nino K. im Sommer 2015 als Redner bei PEGIDA in Dresden aufgetreten ist.

DNA-Spuren bestätigen Tatverdacht

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft stimmen die DNA-Spuren, die an den Anschlagsorten sichergestellt wurden, mit der DNA des Beschuldigten überein. Bei Durchsuchungen in der vergangenen Nacht seien außerdem diverse Gegenstände beschlagnahmt worden, die zur Herstellung von Spreng- und Brandvorrichtungen genutzt werden könnten. Der 29-Jährige wird am Freitag dem Haftrichter vorgeführt.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, muss sich der Tatverdächtige wegen des Verdachts des Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen an der Fatih Camii Moschee und auf der Terrasse des Internationalen Congress Centers verantworten. Auch die an der Dresdner Marienbrücke platzierte Sprengstoffattrappe werde ihm zur Last gelegt.

Doppelanschlag in Dresden

Am Abend des 26. September waren in Dresden zwei selbstgebaute Sprengsätze detoniert – zuerst vor einer Moschee im Stadtteil Cotta. Zum Zeitpunkt der Detonation hatten sich der Imam mit seiner Frau und den beiden Söhnen in dem Gebäude befunden. Sie blieben unverletzt. Der Eingangsbereich der Moschee wurde beschädigt.

Eine halbe Stunde später explodierte ein Sprengsatz auf der Freiterrasse des Internationalen Congress Centers. Dort wurde ein Glasquader beschädigt. Am 29. September fanden Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes an der Marienbrücke in Dresden eine Plastiktüte mit mehreren Gläsern, aus denen Drähte ragten. Diese stellten sich als Attrappen heraus.

von

mdr – 09.12.2016