Terror Prozess gegen „Kundby-Mädchen“ wird im April beginnen
(Holbaek) – Gegen ein 16 Jahre altes Mädchen wurde die Untersuchungshaft erneut verlängert. Die 16-Jährige aus Kundby bei Holbaek auf der Insel Sjælland (Seeland) wird beschuldigt, Terroranschläge geplant zu haben. Die Hauptverhandlung gegen die Beschuldigte wird voraussichtlich im April 2017 beginnen.
Die Entscheidung, die Untersuchungshaft zu verlängern, traf das Gericht in Holbaek am heutigen Montagmorgen. Das Holbæker Gericht hat den Prozess zur Hauptverhandlung vom April bis zum Juni 2017 angesetzt. Diesen Zeitraum kann sich der Strafverteidiger in seinem Kalender schon einmal vormerken.
Das 16-jährige Mädchen befindet sich seit dem 13. Januar 2016 in Haft und wird angeklagt, gegen § 114 des Strafgesetzbuches verstoßen zu haben, indem sie Handbücher zum Bombenbau verwendete, und sich Chemikalien beschafft hatte, um das explosive TATP herzustellen. Das ergaben die Ermittlungen in Hunderten von Verhören, und die Polizei steht jetzt kurz vor dem Abschluss der Untersuchungen.
Als nächstes wird der Fall der Staatsanwaltschaft zugestellt, die juristisch entscheiden muss, welche Anklage gegen das 16-jährige Mädchen erhoben wird. Wenn sie wegen Terrorismus angeklagt werden sollte, muss die Anklage formell noch vom Justizminister genehmigt werden.
Auch gegen einen 25-jähriger Mann, der zuvor in Syrien an bewaffneten Konflikten beteiligt war und dort gekämpft hatte, wird in diesem Fall noch ermittelt.
Die Bomben sollten gegen Schulen eingesetzt werden
Das 16-jährige Mädchen wird auch beschuldigt, eine Probesprengung und einen Terroranschlag gegen die jüdische Privatschule der Caroline Schule in København geplant und vorbereitet zu haben. Die Durchführung des Anschlages scheiterte daran, weil sie zuvor verhaftet wurde.
In einem zweiten Fall wird sie beschuldigt, mit den am 8. Januar beschafften Handbüchern zum Bombenbau und den beschaffen Chemikalien wie Dünger, Benzin und Diesel, etc. versucht zu haben, auch einen Anschlag gegen die Sydskolen (Südschule) in Fårevejle vorzubereiten.
Der Anschläge schlugen fehl. Die Ermittlungsbehörden mögen sich nicht vorstellen, was hätte geschehen können, wenn es zu den Anschlägen gekommen wäre.
Es ist das erste Mal in Dänemark, dass eine derart junge Frau in Dänemark wegen der Planung von Terroranschlägen angeklagt werden wird.
von
Günter Schwarz – 12.12.2016