Verhaftungswelle gegen pro-kurdische Politiker
Die zwei Bombenanschläge im Istanbuler Viertel Besiktas am Samstagabend richteten sich gegen diensthabende Polizisten. 36 Polizeibeamte wurden dabei getötet. Nach Angaben des türkischen Innenministeriums handelte es sich dabei um eine Autobombe und einen Selbstmordattentäter. Zu den Anschlägen bekannte sich die TAK, eine PKK-Splittergruppe.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte unmittelbar nach dem Doppelanschlag unbarmherzige Vergeltung an, und lässt dabei wieder einmal jedes Maß und jede Vernunft vergessen, wie es in Diktaturen leider üblich und bei dem türkischen Staatpräsidenten schon zur Gewohnheit geworden ist. Die Konsequenz ist, und sie wird es weiuterhin sein, der allmächtige Erdoğan „produziert“ sich seine eigenen Terroristen, die sicher schon bald wieder zuschlagen und erneut ein Massaker unter unschuldigen und wehrlosen Menschen verursachen werden .
Die türkischen Sicherheitskräfte gehen bereits seit dem gescheiterten Militärputsch im Juli hart gegen kurdische Oppositionspolitiker vor und machen dabei keinerlei Unterschied zwischen gemäßigten und radikalen Politikern – es genügt, Kurde zu sein und sich politisch zu betätigen, um von der türkischen Polizei verhaftet zu werden! Unter anderem wurden die beiden Ko-Vorsitzenden der HDP festgenommen. Zudem wurden Dutzende pro-kurdische Bürgermeister im Südosten des Landes festgenommen.
von
Günter Schwarz – 12.12.2016