Größter Steuerbetrug in Dänemarks Geschichte soll erneut untersucht werden
Steuerexperten bezweifeln, dass eine neue Untersuchung im Steuerskandal eindeutige Antworten in dem Fall ergeben werden. Bereits zum fünften Mal soll in dem Fall des größten Steuerbetrug in Dänemarks Geschichte über den Betrag von mehr als 12 Milliarden Kronen (1,61 Milliarden Euro) Dividendensteuer eine Untersuchung stattfinden. Dass schreibt die dänische Tageszeitung Politiken.
Es wird nach Angaben der Zeitung nötig sein, eine Anwaltskanzlei den Stapel von Konten durchzukämmen und zu versuchen, um Erkenntnisse in dem Fall zu erlangen.
Nach Angaben des Schatzmeisters der Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei“, René Christensen, kann man nicht mit der Tatsache leben, dass trotz zahlreicher Untersuchungen noch niemand zur Verantwortung gezogen werden konnte. „Das ist eine Schande, und wir müssen verstehen, was falsch gelaufen ist, um so etwas Ähnliches in Zukunft zu vermeiden“, sagte er Politiken. Die DF befindet sich im Einklang mit den Regierungsparteien und den Sozialdemokraten in Bezug auf eine weitere juristische Untersuchung.
„Die Sozialdemokraten hoffen, dass eine politische Einigung bereits vor Weihnachten zustande kommt, so dass die Untersuchung bereits im Januar beginnen kann“, sagte der steuerpolitische Sprecher der Partei, Jesper Petersen, der Zeitung Politiken.
Der Fall wurde gedreht und gewendet
Seit der Enthüllung im Jahr 2015 wurde der Fall vielfach gedreht und gewendet. Zuerst war die interne Revision mit der Untersuchung in der Steuersache beauftragt. Als nächstes kam die Steuerverwaltung mit zum zuständigen Bürger- und Rechtssicherheit Chef ins Spiel, und erst im September machten Steuerjuristen eine Aussage in dem Fall.
Die „freigesprochen“ drei Schatzmeister, die sonst in solchen Fällen als Hauptverantwortliche benannt werden, deuten auf ein Behördenversagen hin. Allerdings bezweifelt der Professor für Verwaltungsrecht an der Universität Aalborg, Sten Bønsing, den Nutzen einer neuen Untersuchung. „Es ist schwer einzuschätzen, was durch eine weitere Untersuchung erreicht werden kann. Es ist schwer zu beurteilen, wie man die Verantwortung unter Berücksichtigung der bisherigen Untersuchungen, die schon gemacht wurden, zuordnen will“, sagt er, „das bringt die Sache auch nicht weiter.“
von
Günter Schwarz – 14.12.2016