(New York) – Donald Trump ist auf Twitter wieder ausgerastet, dieses Mal war eine Restaurantkritik der Anlass: Das Magazin „Vanity Fair“ hatte das Mittagessen im „Trump Tower“ verrissen. Vom Steak sei ihr übel geworden, schrieb die Autorin. Trump giftete zurück.

Das Magazin „Vanity Fair“ hatte den „Trump Grill“ im New Yorker Trump Tower verrissen, und die angeblich miserable Qualität des Essens als alarmierendes Vorzeichen für die Trump-Präsidentschaft gedeutet. Der Immobilienmogul, der über Twitter schon eine breite Palette von Kritikern angegriffen hat, reagierte wieder einmal absolut humorfrei.

Er forderte die seine Kurzbotschaften verfolgenden 17,3 Millionen Twitter-Nutzer am Donnerstag auf, sich die „wirklich schlechten“ Geschäftszahlen von „Vanity Fair“ anzusehen. „Den Bach herunter, große Probleme, tot“, kommentierte er die wirtschaftliche Lage des Magazins. 

Vielleicht das schlechteste Restaurant in Amerika

Trump verband dies mit einer direkten Attacke gegen den Chefredakteur Graydon Carter: „Kein Talent, wird rausfliegen!“, schrieb er über ihn. Trump und Carter verbindet eine lange Fehde. Carter hatte schon vor zweieinhalb Jahrzehnten, damals noch bei dem Satiremagazin „Spy“, kritisch über Trump berichtet.  

Die neueste Episode in diesem Dauerstreit wurde durch einen Artikel mit dem Titel „Trump Grill könnte das schlechteste Restaurant in Amerika sein“ ausgelöst. In der Unterzeile hieß es über das Restaurant: „Und es sagt Ihnen alles über unseren nächsten Präsidenten, das sie wissen müssen.“

Eine hässliche Spur von bloßem Fett

Die Autorin Tina Nguyen beschreibt das Mittagessen, das sie im „Trump Grill“ zu sich nahm, als „Mansch für Reiche“. Das servierte Steak sei zu durchgebraten gewesen, „eine hässliche Spur von bloßem Fett lief mitten hindurch“. Die ebenfalls zu durchgebratenen „hölzernen Knüppel“ seien als „Fritten“ dargeboten worden. 

Sobald sie nach Hause gekommen sei, habe sie sich zwei Mal die Zähne geputzt und im Bett zusammengerollt, „bis meine Übelkeit wegging“, schrieb Nguyen. Ihr Restaurant-Erlebnis deutete sie als Alarmzeichen: Vielleicht zeige der „Trump Grill“, dass „Trump sich übernimmt und ein flacher, mittelmäßiger Mann ist, der ein flaches, mittelmäßiges Firmenimperium (und Restaurant) betreibt“ und durch sein Scheitern als Präsident die Hoffnungen seiner Millionen von Unterstützer zerschmettern könnte. 

Die Popularität des „Trump Grill“ hat seit dem Wahlsieg Trumps zugenommen. Viele Touristen kehren dort in der Hoffnung ein, einen Blick auf den gewählten Präsidenten oder einen seiner Kandidaten für Regierungsposten erhaschen zu können.

von

afp/RND – 16.12.2016