(Lübeck) – Wärme und Licht der Sonne – das sind die beiden Naturerscheinungen, die die Menschen in den nördlichen Ländern im Winter am meisten vermissen. Kein Wunder also, dass der Tag der Wintersonnenwende von vielen Völkern gefeiert wird, und das schon seit vorchristlichen Zeiten.

Erst einige hundert Jahre nach Jesu Geburt prägte sich das christliche Weihnachtsfest aus. Da es den Menschen allerdings sehr schwerfiel, sich von den alten Bräuchen zu trennen, ließen es die Kirchenoberen zu, dass sich heidnische Traditionen in das christliche Weihnachtsfest mit hineinmischten.

In den slawischen Ländern spielte die Sonnengottheit Koljada eine große Rolle. Sie ist die zarte, jungfräuliche und soeben wiedergeborene Sonne, die für das Neuerwachen nach der längsten Nacht des Jahres steht. Der 40-köppfige Moskauer Kathedralchor widmete sich am Donnerstag um 20 Uhr im Lübecker Dom in seinem Weihnachtskonzert sowohl volkstümlichen „Koljada“- und Weihnachtsliedern als auch geistlicher Musik von russischen Komponisten wie Sergei Rachmaninoff, Dmitri Bortnjanski und Pawel Tschesnokow.

Die Sängerinnen und Sänger aus der russischen Hauptstadt sind meisterhafte Interpreten dieses Repertoires, und sie verfügen über jene intensiven, ausdrucksstarken Stimmen, die in der Advents- und Weihnachtszeit das Herz ganz besonders berühren.

Der Moskauer Kathedralchor wird in Norddeutschland am Montag, dem 19. Dezember um 19:30 Uhr, noch in der Sankt Michaeliskirche in Hamburg und einen Tag später, am 20. Dezember auch um 19:30 Uhr in Hannover Theater am AEGI zu hören sein.

von

Günter Schwarz – 17.12.2016