Trauer um verbrannte Dela
(Kiel) „Wir sind geschockt, fassungslos, sprachlos“, so brachte Pastor Lars Jaensch es gestern bei der Trauerfeier um die 38-jährige Dela, wie sie genannt wurde, in der voll besetzten Universitätskirche auf den Punkt, wo hunderte Menschen aus dem Verwandten- und Freundeskreis sowie Weggefährten am Sonnabend Abschied von der Frau nahmen, die vor anderthalb Wochen nach einer grausamen Feuer-Attacke in Kronshagen (Kreis Rendsburg Eckernförde) an den Folgen ihrer Verbrennungen verstarb.

In zahlreichen Frauenprojekten aktiv
In den bewegenden Trauerreden, die teils in französischer Sprache gehalten wurden, gingen die Redner auf das Engagement der Christin ein. Dela, wie sie viele nannten, war in zahlreichen Frauenprojekten aktiv – unter anderem in der Flüchtlingshilfe und an der Uni. Sie betreute Studierende aus Afrika in Kiel.
Ab Januar sollte sie beim Flüchtlingsbeauftragten des Landes arbeiten. „Für uns alle war sie was Besonderes. Für so viele war sie ein Fels“, sagte eine Freundin auf der Trauerfeier. Auch Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und seine Partnerin Bärbel Boy waren auf der Veranstaltung, die sich sehr bewegt zeigten. „Wir sind sehr traurig“, sagte Albig nach dem 100-minütigen Gottesdienst.

Delali Afiwoa Assigbley starb im Alter von 38 Jahren. Sie lebte seit 2007 in Kiel.

Mann sitzt wegen Mordverdachts im Gefängnis
Die Frau war am Mittwoch vergangener Woche auf offener Straße von ihrem von ihr getrennt lebenden 41-jährigen Ehemann angezündet worden. Sie erlag noch am selben Tag in einer Lübecker Spezialklinik ihren Brandverletzungen. Ihr Mann sitzt wegen Mordverdachts im Gefängnis und hat die ihm vorgeworfene Tat bereits gestanden. Angeblich soll er Wahnvorstellungen gehabt haben.
Ihre beiden Söhne im Alter von drei und sieben Jahren leben jetzt bei einer Pflegefamilie. Der Tatverdächtige und das Opfer lebten nach Polizeiangaben schon viele Jahre in Kiel.
von
Günter Schwarz – 18.12.2016