(Glücksburg) – Glücksburg trägt seit einigen Tagen auf seinen Ortseingangs-Schildern nicht nur den deutschen Ortsnamen, sondern hat auch den dänischen Namen stehen. Insgesamt wurden neun Ortsschilder ausgewechselt, die für 860 Euro angefertigt worden waren und die neben dem deutschen Ortsnamen Glücksburg auch das dänische Lyksborg tragen.

Mit der zweisprachigen Beschilderung folgt Glücksburg dem Beispiel Flensburgs und vieler anderer Gemeinden, die im Grenzgebiet und im Wohngebiet der dänischen Minderheit zweisprachige Ortsschilder tragen, um damit ihren Willen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu demonstrieren und das friedliche und konstruktive Zusammenleben mit der dänischen Minderheit zu würdigen.

Mit Hilfe historischer Quellen wurde sorgfältig geklärt, welche dänische Schreibweise für den Ort Glücksburg am besten geeignet ist. Zur Auswahl stand die aktuelle Schreibweise Lyksborg und das historische Lucksborg, wie es auf einer dänischen Karte aus dem Jahr 1649 zu finden ist – man entschied sich schließlich für die heutige Schreibweise. Diese Prüfung hatte beim Kreis in Schleswig zirka neun Monaten in Anspruch genommen.

Dem Stadtvertreter Burkhard Repenning, der „in Kenntnis der Geschichte Schleswig-Holsteins“ und im Sinne des Übereinkommens „zum Schutz nationaler Minderheiten“ vor eineinhalb Jahren das Projekt angeschoben hatte, gelang es auch zu erreichen, dass die neue Ortsbeschilderung der Stadt kein Geld kostete. Er holte die Partei der dänischen Minderheit, den SSW, mit ins Boot, und dem SSW gelang es, von er dänischen Stiftung „Oberst Parkov Mindefond“ für das Projekt das benötigte Geld zu bekommen.

Hans Parkov (1857 – 1934) war ab 1920 zweiter Stellvertreter des dänischen Parlaments, dem Folketing. Der nach ihm benannte Gedächtnisfond unterstützt nationale und soziale Projekte im Grenzgebiet.

Jetzt hofft nicht nur Burkhard Repenning, dass zukünftig auch in dem Teil des südlichen Dänemarks, der auch von der deutschen Minderheit der Nordschleswiger bewohnt wird, die Ortstafeln der dortigen Kommunen bald auch die deutschen Ortsnamen tragen werden.

von

Günter Schwarz – 22.12.2016