Was geschah am 28. Dezember 1998 in unserem Dänemark?
Der dänische Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor Bjørn Watt-Boolsen verstarb am 28. Dezember1998 in Frederiksberg in der Hovedstadsområdet (Hauptstadtumgebung) von København.
Der am 20. Juni 1923 in Rudkøbing, dem Hauptort auf der Insel Langeland, geborene Bjørn Watt-Boolsen erhielt seine Schauspielausbildung von 1942 bis 1944 an der Schauspielschule Det Kongelige Teaters elevskole (des Königlichen Theaters) in København. 1943 gab er sein Bühnendebüt in „En Kvinde er overflødig“ (Eine Frau ist überflüssig) von Knud Sønderby. In den 1950er Jahren avancierte er zu einer der bedeutendsten Theaterpersönlichkeiten Dänemarks. Von 1959 bis 1971 leitete er Københavns Folketeatret (Volkstheater) als Direktor. Anschließend blieb er bis zu seinem Tod freischaffender Schauspieler, Regisseur und Sprecher.
Seit seiner Ausbildung spielte Watt-Boolsen in etwa 50 Film- und Fernsehproduktionen mit. Große Bekanntheit in Dänemark erlangte er vor allem als „Oberst Hachel“ in der Fernsehserie „Matador“. In den Filmen der „Olsenbande“ war er ab 1974 regelmäßig als mächtiger, skrupelloser Gegenspieler der Bande um ihren Bandenchef „Egon Olsen“ zu sehen. Gelegentlich wirkte er auch in ausländischen Produktionen mit, so etwa 1971 im schwedisch-amerikanischen Psychothriller „Der unheimliche Besucher“ oder 1991 im ZDF-Fernsehfilm „Linda“.
Seine letzte Filmrolle spielte er 1998 in „Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande“. Der Premiere des Films konnte er am 18. Dezember 1998 – zehn Tage vor seinem Tod – aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr beiwohnen.
Von 1947 bis zu seinem Tod war Bjørn Watt-Boolsen mit der Schauspielerin Lis Løwert, bekannt vor allem aus der Fernsehserie „Oh, diese Mieter!“, verheiratet. Beide lernten sich bereits als Kommilitonen an der Schauspielschule kennen.
von
Günter Schwarz – 28.12.2016