Annahmestopp für Leichname an der Uni Aarhus
(Aarhus) – Viele Menschen aus der Region Aarhus möchten nach dem Ableben ihren toten Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Es sind so viele, dass die Universität Aarhus jetzt ein Annahmestopp verfügte. Das berichtet Danmarks Radio.
Der Keller des Institutes für Biomedizin der Uni Aarhus soll renoviert und ausgebaut werden, und so sagt Professorin Annemarie Brüel: „2016 haben wir viel mehr Spenden als gewöhnlich bekommen. Es sind immer mehr, die sich registrieren lassen wollen und ich denke, dass man vielleicht gerne etwas dafür tun will, dass man auch nach dem Tod noch zu etwas nützt.“
Eigentlich sind das ideale Umstände für ihr Institut, wo zukünftige und gestandene Ärzte aus- und weitergebildet werden. „Wir sindsehr dankbar dafür, dass wir so viele Tote erhalten. Das hat für den Unterricht der Medizinstudierenden und der fertigen Ärzte große Bedeutung“, sagt Brüel. Allerdings müsse jetzt erst einmal das vorhandene Material verbraucht werden. Deshalb soll momentan nicht weiter registriert werden, damit alle bereits registrierten Verstorbenen ihren letzten Wunsch erfüllt bekommen.
„Wir wollen nur ungern in die Lage kommen, wo der Platz nicht mehr reicht, einen Toten unterzubringen. Das wäre sehr unglücklich“, sagt sie. „“Am 1. März kommenden Jahres werde die Uni die Registrierung voraussichtlich wieder aufnehmen“, so Brüel.
von
Günter Schwarz – 29.12.2016