Russland empört sich über „Charlie Hebdo“-Karikaturen
(Moskau) – Der Kreml hat zwei Karikaturen der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ zum Absturz des russischen Passagierflugzeugs am 25. Dezember über dem Schwarzen Meer scharf verurteilt.
„In unserem Land ist das ein Sakrileg, das hat weder mit Demokratie noch mit Pressefreiheit etwas zu tun“, sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow. Er sagte aber, Russland werde von Frankreich eine Erklärung einfordern. Charlie Hebdos Karikaturen über den Flugzeugabsturz beleidigen Russland.
Das Französisch Satire-Magazin Charlie Hebdo hat nach der Veröffentlichung der neuesten Kopie Zorn in Russland geweckt. Viele Russen haben sich nicht zu Unrecht erbost gezeigt, als sie die letzte Ausgabe der Satirezeitschrift Charlie Hebdo sahen.
Das französische Magazin ist bekannt, bis an die Grenze mit seiner groben Satire zu gehen, und es brachte auch schon beleidigende Artikel über den Absturz des russischen Passagierflugzeugs über dem Sinai am 31. Oktober 2015, bei dem 224 Menschen ums Leben kamen. Aber was jetzt nach dem Absturz der Maschine über dem Schwarzen Meer in der neuesten Ausgabe Charly Hebdo veröffentlicht wurde, geht selbst den ansonsten nicht zart besaiteten Russen zu weit.
Die Ausgabe enthält eine Reihe von Zeichnungen über den Absturz der am 25. Dezember in das Schwarze Meer abgestürzten russischen Tupolev. Bei der 92 Menschen getötet wurden. Mit an Bord der Maschine war auch Mitglieder des russischen Militär Chores, dem Alexandrov Ensemble, der auch als „Rote Armee-Chor“ bekannt ist.
Auf einer der Zeichnungen sieht man einen Mann in Uniform „AAAAAAAA“ singen , während ein Flugzeug abstürzt. Begleitet wird die Zeichnung von dem Text: „Der Rote Armee Chor erweitert das Repertoire.“


Die Zeichnungen sind nicht nur nicht gut; sie sind abscheulich. „Es ist für einen Menschen überhaupt nachzuvollziehen mit solche schlecht gemachten Gräuel Aufmerksamkeit zu erregen“, sagt Ministeriumssprecher Igor Konashenkov in einer Erklärung, die „sputniknews.com“ veröffentlichte. „Wenn eine solche Form der ,Kunst‘ die reale Manifestation der ,westlichen Werte‘ ist, dann sind diejenigen unter ihnen verloren, die so etwas unterstützen – zumindest für die Isoliering in Zukunft“, fährt er fort.

Der französischen Regierung wurde eine Petition zugesandt, in der Russland Frankreich auffordert, Sanktionen gegen Mitarbeiter von Charlie Hebdo und sogar gegen den französischen Minister für Kultur, Audrey Azoulay, zu verhängen,. Der russische Journalist und Blogger Nikolai Zubov, der hinter dieser Initiative steht, hat bereits mehrere tausend Unterzeichner.

Ramsan Kadyrow bei seiner Stimmabgabe bei den russischen Parlamentswahlen im September. Foto: ELENA FITKULINA / Scanpix Dänemark
von
Günter Schwarz – 30.12.2016