Südschleswig-Ausschuss: „Weniger Fokus auf Mauersteine“
(København) – Der Vorsitzende des Südschleswig-Ausschusses im Folketing, Kim Andersen (Venstre /sozialliberale Partei), hat die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein aufgefordert, ihren Fokus zukünftig weniger stark auf Bauvorhaben zu richten. „Es geht ja mehr um den Inhalt und um Menschen, die sich zusammensetzen. Es handelt sich nur im kleineren Umfang um ,Mauersteine‘.“
„Tatsächlich ist mein Eindruck, dass die dänische Minderheit reichlich viele Mauersteine hat, die zur Einschränkung für ein paar Kernaufgaben der Minderheit werden“, so Andresen laut DR Syd. „Ich denke, man kann richtig viel erreichen, ohne bauliche Verpflichtungen und damit ohne folgende Betriebsausgaben.“ Der Hintergrund von Andresens Äußerung ist, dass der Ausschuss es kürzlich abgelehnt hatte, Geld für das „Haus der Minderheiten“ der Sydslesvigere (Südschleswiger) in Flensburg zu bewilligen, was bei den Dänen südlich der Grenze auf wenig Verständnis stieß.
Die dänische Minderheit der Sydslesvigere unterhält in Schleswig-Holstein eigene Kindergärten, Schulen bis hin zu Gymnasien, Altenheime und allerlei Begegnungsstätten, in denen sie ihre dänischen Wurzeln in Sprache und Kultur pflegen.
von
Günter Schwarz – 31.12.2016