Was geschah am 31. Dezember 1959 in unserem Dänemark?
Die Neujahrsansprache des damaligen Königs von Dänemark und Vaters der jetzigen Königin, Dronning Margrethe II., Kong Frederik IX., wird zum ersten Mal live im Fernsehen über die Sender von Danmarks Radio übertragen.
Bei der Neujahrsansprache handelt es sich um eine Rede zum neuen Jahr, die ein Staatsoberhaupt oder Regierungschef am Silvester oder auch am Neujahrstag an das Volk gerichtet hält.
In Dänemark war es der Statsminister (Premierminister) Thorvald Stauning (Sozialdemokrat), der die Tradition in der ersten im Rundfunk übertragenen Neujahrsansprache am 1. Januar 1940 begann. Seine Rede befasste sich seinerzeit mit konkreten politischen Problemen und Zielen. In der Rede zum neuen Jahr sieht der Redner oder die Rednerin auf die größeren politischen Ereignisse des Jahres zurück, er zeichnet ein Bild der aktuellen politischen Situation und weist auf die wichtigsten politischen Ziele für das neue Jahr hin.
Es war Statsminister Anders Fogh Rasmussen (Venstre / sozialliberale Partei), der in seiner Regierungszeit von 2001 bis 2009 in seiner ersten Neujahrsansprache im Jahr 2002 auf Realpolitik des Landes einging und dabei seinen damals höchst umstrittenen Plan zur Umstrukturierung der Räte und Gremien ansprach. Die Rede wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen Standorten ausgestrahlt worden, aber seit einigen Jahren wurde sie immer von Marienborg aus gesendet. Die Neujahrsrede des Statsministers wurde in der Vergangenheit nicht immer direkt ausgestrahlt, aber zumindest in den letzten 20 Jahren ist es der Fall.
In Dänemark hielt der Monarch seit 1. Januar 1941 hielt Reden des neuen Jahres und seit 1958 wurde es vom Fernsehen ausgestrahlt. Seit 1959 wird die Neujahrsansprache des Monarchen beiziehungsweise der Monarchin am Silvester direkt gesendet. Die Neujahrsansprache der Regentin hält sie stets im Residenzschloss Amalienborg. Bei ihren Reden geht Dronning Margrethe II. hauptsächlich auf ethische und kulturelle Fragen und manchmal kann sie sich nicht zurückhalten, um die Dänen zu „züchtigen“, einschließlich in Bezug auf die Einstellung im Volk zu Zuwanderern, wie sie es im Jahr 1984 tat, als sie sie für ihren „dänischen Humor und kleinen seitenstichartige Kommentare“ heftig kritisiert wurde. Die Neujahrsansprachen der Königin enden immer mit den Worten: „Gott bewahre Dänemark.“
von
Günter Schwarz – 31.12.2016