(København) – Millionen Dänen haben die Direktübertragung der königlichen Rede um 18 Uhr verpasst: das Fernsehsignal von TDC/Yousee versagte just in den Minuten, als ganz Dänemark gespannt auf die Rede von Königin Margrethe wartete, eine Rede, die viele Themen umfasste: Terror, Flüchtlinge, Wirtschaftslage, die Frage nach dem „Dänentum“, Aarhus als Kulturhauptstadt 2017, die Erfolge der dänischen Olympioniken, Dänemarks Militäreinsatz, Südschleswig und die Dankbarkeit der königlichen Familie. 

Terroranschläge, Flüchtlinge, Einsamkeit und Dänisch-waren einige Elemente in der Neujahrsansprache der Königin 2016, die Angst und Schrecken hervorgerufen haben, aber es ist wichtig, dass man sich dadurch nicht lähmen lässt und dass man standhaft bleibt. Sie dankte den Sicherheitsbehörden für ihre Arbeit zur Sicherung der Lebensfreude, auf die wir nicht verzichten wollen.

Jetzt sind es nur noch ein paar Stunden, in denen wir das alte Jahr verlassen, 2016. In kurzer Zeit schreiben wir das Jahr 2017 – ein neues Jahr mit neuen Chancen – aber auch mit den Aufgaben und Probleme, die wir nicht im alten Jahr nicht abgeschlossen oder gelöst haben. Unsere Anliegen werden durch das Schreiben eines neues Jahres nicht gelöscht.

Zur Flüchtlingsfrage sagte die Königin, dass die Flüchtlinge mit Erwartungen nach Dänemark kommen, aber wir haben auch an Erwartungen an die Flüchtlinge. Hier ist vieles anders – das Klima und auch die Kultur, so die Monarchin, die jedoch ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass es so vielen Flüchtlingen gelungen ist, sich durch harte Arbeit einen festen Boden unter den Füßen in Dänemark zu sichern und dadurch Teil unserer Gemeinschaft zu werden. 

Niemand habe automatisch einen Anspruch auf einen Platz in der dänischen Gemeinschaft, aber wer seinen Beitrag leistet, der ändert – so die Königin wörtlich – „De til Vi“ (Sie zu uns) und „Dem til Os“( Diejenigen von uns).

Die Frage, was das „Dänentum“ ausmacht, empfand die Königin als überflüssig. Die Dänen sind zwar unterschiedlich, aber letztlich weiß doch jeder, dass er Däne ist und damit auch Teil unserer Identität, nicht zuletzt auch durch die Sprache, so die Königin.

Die wirtschaftliche Entwicklung bezeichnete Margrethe II. optimistisch.

Besonders hob die Königin die Ergebnisse der dänischen Olympia-Teilnehmer in Rio hervor. Sie haben „uns stolz gemacht“  und die Sportler sind gute Rollenmodelle.

Der Stadt Aarhus gratulierte die Königin zur Wahl als europäische Kulturhauptstadt 2017. Sie verwies auf die engen Bindungen der königlichen Familie zur Stadt Aarhus und wünschte der Stadt viel Erfolg. Sie sei davon überzeugt, dass Aarhus viel zu bieten hat – auch für den Rest der Welt.

Traditionell übermittelte die Königin auch ihren Neujahrsgruß an die dänischen Südschleswiger. Sie seien gute Repräsentanten dänischer Werte, und Margrethe II. würdigte den Einsatz von Personen und Vereinen zur Wahrung dänischer Tradition und Geschichte südlich der Grenze.

Zum Abschluss richtete die Monarchin einen besonderen Dank an das Militär, an das Heer, an die Luftwaffe (große Tüchtigkeit) und an die Marine für ihren „großen Einsatz““ im Irak, in Afghanistan, Syrien und im Libanon.

Die Königin, die ihre Rede einige Male hustend unterbrach, schloss mit dem Dank der gesamten königlichen Familie für die Unterstützung, die den Königlichen im ganzen Land zuteil geworden ist, wobei sie besonders auf ihre eigene goldene Hochzeit verwies.

von

Günter Schwarz – 01.01.2017

Bild: