(Langeoog) – Überraschung für Kinder und Erwachsene am Sandstrand der ostfriesischen Insel Langeoog: Am Mittwoch wurden Hunderttausende Plastikeier mit Spielzeug angespült und machten die Weihnachtsferien von Kindern zu einem vorgezogenen Osterurlaub auf der Insel. Sturm „Axel“ betätigte sich in diesem Fall sozusagen als „Osterhase“.

Die kleinen bunten Kapseln säumten nach Polizeiangaben „ohne Schokoladenüberzug“ den Strand über mehrere Kilometer. Statt Muscheln konnten die aufgrund der Schulferien noch zahlreichen Touristen auf der Insel, vor allem aber die Kinder, Spielzeugeier sammeln. „Ostern auf Langeoog“, titelte die Polizei in einer Pressemitteilung. Die Eier verfügten offensichtlich über gute Schwimmeigenschaften, hieß es.

Die Polizei geht derzeit davon aus, dass die Kapseln aus einem oder mehreren Containern eines Schiffes stammen, das bereits bei einem Sturm an Weihnachten Teile seiner Ladung verloren hatte. „Hundertprozentig sicher sind wir aber noch nicht“, sagte eine Sprecherin. Die Wasserschutzpolizei ermittelt.

„Es ist schon lustig und einige Kinder von Touristen waren schon auf Spielzeugjagd“, erzählt Langeoogs Bürgermeister Uwe Garrels. Bei den Tierfiguren waren Zettel in kyrillischer Schrift beigelegt, die darauf schließen lassen, dass die Ü-Eier nach Russland verschifft werden sollten.

Doch bei all der Freude umtreiben den Bürgermeister und viele Urlaubsgäste auch Sorgen. „Es ist eben faktisch Plastikmüll, der die Natur belastet. Die Eier werden zerfasert und die Mikroplastikteilchen gelangen dann ins Wasser und die Luft“, erzählt Garrels. Diese Umweltbelastung gelte es zu verhindern. „Vor Einbruch der Dunkelheit haben wir es nicht mehr geschafft, aber morgen müssen wir eine Sammelaktion organisieren und alles animieren, was Beine hat“, sagt der 62-Jährige.

Bürgermeister Garrels geht nicht davon aus, dass sich ein Reeder melden wird, dem die Ladung gehört. „Das wird keiner wiederhaben wollen, weil ja alles unbrauchbar ist“, sagt er.

von

Günter Schwarz – 05.01.2017