(Fort Lauderdale / Florida) – Wieder einmal hat ein „durchgeknallter“ Mann auf dem Flughafen von Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida mindestens fünf Menschen erschossen und acht Personen verletzt. Die Polizei erklärte, sie habe den Schützen festgenommen. Laut Angaben der Polizei handelt es sich um einen Einzeltäter.

Ein Bewaffneter hat am internationalen Flughafen der US-Großstadt Fort Lauderdale in Florida fünf Menschen erschossen. Es gebe zudem acht Verletzte, teilte das Büro des zuständigen Sheriffs in Broward County mit. Der Schütze sei in Gewahrsam genommen worden. Das Motiv des Täters sei noch nicht bekannt, erklärte das Büro von Gouverneur Rick Scott.

Ob es sich um Terrorismus oder das Werk eines „geistig Verwirrten“ handele, müsse sich erst noch zeigen, sagte der Senator von Florida, Bill Nelson. Ihm zufolge handelt es sich bei mutmaßlichen Schützen um einen 26 Jahre alten Mann aus Anchorage in Alaska, bei dem ein Militärausweis gefunden worden sei.

Die Familie des Verdächtigen berichtete von psychischen Problemen des Irak-Veterans. Ein Beamter teilte mit, der Mann habe dem FBI im November gesagt, dass die Regierung seinen Verstand kontrolliere und ihn zwinge, Videos der Terrormiliz „Islamischer Staat“ anzuschauen.

Zuflucht auf Rollfeld

Nach Behördenangaben eröffnete der Verdächtige nach seiner Ankunft an einem Gepäckband das Feuer. „Die Leute haben angefangen zu schreien und versuchten, aus jeder möglichen Tür herauszukommen oder sich unter den Stühlen zu verstecken“, sagte Augenzeuge Mark Lea dem Sender MSNBC. „Der Täter habe wahllos um sich geschossen und nichts gesagt, als er an den Gepäckbändern auf- und abgegangen sei. Er habe zwischen dem Gepäck hindurchgeschossen, um Menschen zu treffen, die sich versteckt hätten“, sagte Lea weiter.

Der gesamte Flughafen wurde vorübergehend gesperrt. Behörden und Augenzeugen berichteten, der Schütze habe nach seiner Tat seine Waffe auf den Boden geworfen und sich mit ausgestreckten Armen und Beinen hingelegt. Dann wurde er festgenommen.

Regionale TV-Sender zeigten Aufnahmen, auf denen Hunderte Menschen zu sehen waren, die auf dem Rollfeld standen. Augenzeugen berichten, den Passagieren sei gesagt worden, dass dort der sicherste Platz auf dem Flughafen sei.

Als einer der Ersten hatte der frühere Regierungssprecher von Präsident George W. Bush, Ari Fleischer, über den Kurznachrichtendienst Twitter von der Situation berichtet. Er befand sich demnach zum Zeitpunkt des Vorfalls auf dem Flughafen. „Es sind Schüsse gefallen. Alle rennen weg“, schrieb er. „Alles ist jetzt wieder ruhig, aber die Polizei lässt niemanden aus dem Flughafen raus, zumindest nicht dort, wo ich gerade bin“, schrieb Fleischer weiter.

von

Günter Schwarz – 07.01.2017