Was geschah am 7. Januar 1921 in unserem Dänemark?
Bent Faurschou-Hviid, der dänische Widerstandskämpfer gegen die deutschen Besatzer während des 2. Weltkrieges, wird am 07.01.1921 in Asserbo nördlich von København auf Sjælland (Seeland) geboren und nimmt sich am 18. Oktober1944 im Alter von nur 23 Jahren das Leben, da die Gestapo ihn in Gentofte im Norden der Hauptstadtregion von København eingekreist hatte und er keine Möglichkeit zur Flucht mehr sah.
Der dänische Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg, Bent Faurschou Hviid, war unter dem Decknamen „Flamme“ bekannt und war Mitglied der Gruppe „Holger Danske“. Er operierte oft gemeinsam mit seinem Freund Jørgen Haagen Schmith, genannt „Citronen“.
Bent Faurschou Hviid stammte von Nord-Seeland, wo seine Familie ein kleines Hotel besaß. Als er sich in den 1930er Jahren für seine Ausbildung in Deutschland aufhielt, lernte er nicht nur die Verhältnisse in Nazi-Deutschland, sondern auch eine Gruppe von Antifaschisten kennen, was ihn zu einem Gegner von Hitler und der Nazi-Ideologie werden ließ. 1943 schloss er sich einer Widerstandsgruppe in Holbæk an, die Flugblätter herstellte und Sabotage beging. Noch im selben Jahr zog er nach København und wurde in der Widerstandsgruppe „Holger Danske“ aktiv, wo er auch seinen Decknamen „Flamme“ erhielt, als beim Färben seines blonden Haares unbeabsichtigt ein flammenroter Farbton das Ergebnis war.
Im Dezember 1943 wurde sein enger Freund und Leiter der Holger-Danske-Gruppe, Svend Otto „John“ Nielsen, bei den Deutschen denunziert, verhaftet, und von der Gestapo gefoltert und umgebracht. „Flamme“ begann daraufhin in Zusammenarbeit mit „Citronen“ Personen zu liquidieren, welche als Denunzianten galten. Die beiden töteten gemeinsam elf Personen, sowohl deutsche als auch dänische Unterstützer der Besatzungsmacht. Bent Faurschou Hviid wurde durch diese „Morde“ zur meistgesuchten Person in Dänemark.
Gegen 22 Uhr am Abend des 18. Oktober 1944 befand sich „Flamme“ bei der Familie Bomhoff in Gentofte, als das Haus von der Gestapo umstellt wurde. Bent Faurschou Hviid war unbewaffnet und hatte keine Möglichkeit zur Flucht. Er stieg in die erste Etage des Hauses und vergiftete sich dort mit Zyankali, um der Gestapo nicht lebend in die Hände zu fallen.
Die Begebenheiten um „Flamme“ und „Citronen“ wurden 2007/2008 in dem Film „Tage des Zorns“ mit Thure Lindhardt in der Rolle des Bent Faurschou Hviid verfilmt.
von
Günter Schwarz – 07.01.2017