(Glostrup) – Nachdem sich die schweren Verletzungen verursacht durch Feuerwerkskörper zum vergangenen Jahreswechsel im Vergleich zum Vorjahr erheblich erhöht haben, wie auch Sh-UgeAvisen berichtete, ist in Dänemark darüber eine Diskussion darüber aufgekommen, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern auch zu Jahreswechseln ganz zu untersagen. Eine ähnliche Diskussion zu diesem Thema darüber ist auch schon im benachbarten Schweden im Gange.

Insgesamt wurden 98 Dänen von Feuerwerkskörper während der Jahreswende verletzt. 25 von ihnen hatten Augenverletzungen, von denen vier als schwerwiegend angesehen werden.

Dennoch glaubt Chefarzt Jørgen Villumsen nicht, dass ein Verbot von Feuerwerk der richtige Weg ist. Er würde eher eine Regulierung vorziehen, wo man es abbrennen kann. „Um weniger Verletzte in Dänemark durch Feuerwerk zu haben, ist ein Feuerwerksverbot zum Jahreswechsel keine Lösung“, sagt der Arzt am Glostrup Hospital.

In Norwegen hat es schon seit zehn Jahren illegal, Silvesterraketen abzufeuern, und in Schweden wird im Moment diskutiert, ob dort ein ähnliches Verbot verhängt werden soll.

Die Debatte in Schweden gewann deutlich an Schwung, nachdem ein Video von dem Möllevångstorget in Malmö im Netz erschien, das fast kriegsähnliche vom Silvesterabend zeigte. „Es wird jedoch nicht die Probleme der Menschen lösen, sich zu nicht mehr zu verletzen“, sagt Jørgen Villumsen.

Als Beispiel erwähnt Villumsen die amerikanische Prohibition in den frühen 1900er Jahren. Hier erhöhte sie die Kriminalität dramatisch, und Gruppen, die sonst nicht tranken, begannen nach Jørgen Villumsen plötzlich an zu „saufen“.

von

Günter Schwarz – 09.01.2017