(København) – Mehr als drei Monate saß ein britisches Ehepaar in einem dänischen Gefängnis – zu Unrecht, wie sich später herausstellte. Nun fordern sie eine Entschädigung in Millionenhöhe.

Ein britisches Ehepaar war im September 2014 in Danmarks Nationalbank mit kiloweise Münzen erschienen und wollte zirka 300.000 Kronen in Münzgeld in Scheine wechseln lassen – und das nicht zum ersten Mal. Doch statt das Geld gewechselt zu bekommen, rief die Kassiererin der Nationalbank die Polizei. Die Angestellten vermutete, das Paar wolle dem Geldinstitut Falschgeld unterjubeln.

Das Paar bestritt diese Vorwürfe jedoch vehement und gab an, sie hätten die Münzen bei einem chinesischen Schrotthändler gekauft und sie seien echt. Doch da es in Dänemark zu dieser Zeit mehrere Fälle ausländischer Geldfälscher gab – darunter Chinesen – lag der Verdacht nahe, dass das Paar Falschgeld wechseln wollte.

Also wanderten die Briten aufgrund eines Anfangsverdachts zunächst einmal ins Gefängnis. Doch nach näheren Untersuchungen der Untersuchung der Münzen erwies sich Anfang 2015, dass die Münzen des Paares echt waren – und tatsächlich von einem chinesischen Schrotthändler stammten. Umgehend wurden die beiden freigelassen und bekamen die in Dänemark übliche Haftentschädigung.

Doch die ist ihnen nicht genug: Sie wollen auch ihren Verdienstausfall erstattet bekommen – und haben die dänischen Polizei- und Justizbehörden auf 1,5 Millionen Kronen (201,7 Tsd. Euro) verklagt. Jetzt muss ein Gericht in København klären, ob sie diese Summe als Haftentschädigung erhalten werden.

von

Günter Schwarz – 12.01.2017