Eine Untersuchung der Ideenfabrik Cepos zeigt, die 20 privaten Gymnasien in Dänemark bringen ihre Schüler auf ein besseres Noten-Niveau. Sie bereiten besser auf Studium und andere weitergehende Ausbildungen vor als die staatlichen Gymnasien im Land. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der bürgerlich liberalen Denkfabrik „Cepos“. 

Die Untersuchung hat einen markanten Unterschied zwischen den 120 öffentlichen und 20 privaten Gymnasien zutage gebracht. Der Grund, so Anne-Birgitte Rasmussen, die Vorsitzende des Rektorenvereins der dänischen Gymnasien, sei eine finanziell starke Elternschaft, die ihre Kinder unterstütze. Doch das allein kann der Grund für das guten Abschneiden von Schülern am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) nicht sein, sagt Direktorin Ilse Friis.

„Das mag für die privaten Gymnasien gelten, die monatlich eine zum Teil fürstliche Summen für die Ausbildung ihrer Kinder bezahlen. Doch nicht für das deutsche Gymnasium. Wir sind, genau wie die anderen staatlichen Bildungseinrichtungen, eine öffentliche Schule. Das Einzige, was uns mit den privaten Gymnasien verbindet, ist die dänische Gesetzgebung“, sagt Friis. „Trotzdem schaffen wir es, unsere Schüler im Schnitt um eine ganze Schulnote zu verbessern, als es nach den sozio-ökonomischen Voraussetzungen der Eltern der Fall sein müsste“, sagt sie.

Allerdings fügt die Rektorin an, dass der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund, im Gegensatz zum Beispiel zum staatlichen Gymnasium in Valby, sehr gering sei. Aus der Untersuchung des Unterrichtsministeriums geht außerdem hervor, dass das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig ebenso breit aufgestellt ist wie andere öffentliche Gymnasien, berichtet die DGN-Rektorin.

Cepos-Forschungschef Henrik Christoffersen steht hinter der Untersuchung, die sich vor allem auf die Fähigkeit der Schule stützt, das Niveau in Sachen Wissen und Können der Schüler zu heben. Die entsprechenden Ergebnisse zum Abschneiden der Schulen wurden zuletzt im Dezember durch das Unterrichtsministerium veröffentlicht.

Anne-Birgitte Rasmussen sagt: „Die Untersuchung spiegelt nur wieder, dass die öffentlichen Gymnasien buchstäblich öffentlich sind, für alle zugänglich. Dort findet sich eine sozial wesentlich breiter aufgestellte Schüler- und Elterngruppe. Die Eltern unterstützen die schulische Arbeit ihrer Kinder in sehr unterschiedlichem Maß. Ich glaube, dass  es von großer Bedeutung ist, wie eng Elternhaus und Schüler aneinander geknüpft sind.“

Der Unterricht, das steht nun als Ergebnis der Analyse fest, ist in den Privatgymnasien effektiver. Eine frühere Studie an dänischen Volksschulen hat ein ähnliches Resultat hervorgebracht. Auch dort übertrafen die privaten die öffentlichen Schulen. „Damit hat sich gezeigt, dass private Oberschulen ein gutes Angebot für Schüler sind, die die Voraussetzungen mitbringen, sich auf eine weitergehende Ausbildung vorzubereiten“, so die Bilanz von Forschungsleiter Christoffersen.

von

Günter Schwarz – 13.01.2017