Dänischer Regisseur Lars von Trier kommt ins Museum
(Odense) – Der dänische Filmemacher Lars von Trier (60) bekommt in Dänemark eine eigene Ausstellung. Das Brandts Museum für Kunst und visuelle Kultur in Odense erzählt ab Ende September die Geschichte des Skandalregisseurs von „Nymphomaniac“, „Antichrist“, und „Melancholia“ in Zusammenarbeit mit dessen Produktionsfirma Zentropa.
Die Schau soll den Besuchern von Trier und seinen künstlerischen Schaffensprozess näherbringen. Ausstellen will das Museum unter anderem Bilder, Requisiten und Manuskripte, von denen der Filmemacher die meisten im Rausch geschrieben haben will. Außerdem sollen Interviews und Ausschnitte aus den Filmen des Dänen gezeigt werden.
Der am 30. April 1956 in København geborene Lars von Trier (bürgerlich Lars Trier) ist ein in Dänemark überaus beknnter aber auch umstrittener Filmregisseur und Drehbuchautor. Für das technisch aufwendige Musical „Dancer in the Dark“, in dem einzelne Tanzszenen mit unzähligen Kameras gleichzeitig gefilmt wurden, erhielt von Trier 2000 die Goldene Palme in Cannes. Im Mai 2011 wurde von Trier allerdings von den 64. Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausgeschlossen. Auf der Pressekonferenz zu seinem Film „Melancholia“ hatte Trier dort zuvor mit Äußerungen, die unter anderem auf ironische Weise vermeintliche Sympathie und Verständnis für Adolf Hitler bekundeten, einen Eklat ausgelöst. Von Trier entschuldigte sich jedoch wenig später für seine „falschen“ und „dummen“ Äußerungen
Von Trier ist ein Filmemacher der oft und gern provoziert, sei es mit dem Themenkomplex Nationalsozialisten und Juden oder sei es mit Pornografische und gewalttätige Darstellungen. Er litt bereits in seiner Kindheit unter Depressionen und Phobien und konnte einige Zeit nicht die Schule besuchen. Er wurde deswegen psychiatrisch betreut, und mit zwölf Jahren besuchte er ein psychiatrisches Tagesheilungszentrum.
Damit ist Lars von Trier sicher nicht der erste und nicht der einzige große Künstler, der ein ganz klein wenig „verrückt“ oder „anders“ ist.
von
Günter Schwarz – 26.01.2017