Trumps „America first“ gefährdet Danfoss und Lego in Mexiko
Wer in Amerika seine Waren verkaufen will, soll auch in Amerika produzieren – oder hohe Strafzölle in Kauf nehmen. So die lautet die Prämisse des neuen US-Präsidenten Donald Trump, die Lego und auch Danfoss teuer zu stehen kommen könnte.
Der neue US-Präsident Trump scheint einen Handelskrieg auszulösen zu wollen, der bei Umsetzung von Trumps Plänen insbesondere zwei dänische Unternehmen Danfoss in Norborg und Lego in Billund mit Sitz in der Region Syddanmark treffen und gefährden wird.
Beide Familienunternehmen haben große Fabriken in Mexiko und beliefern von dort aus den US-Markt. Donald Trump droht jetzt mit Strafzöllen beim Import aus Mexiko von Waren für den amerikanischen Markt. Im Zusammenhang mit dem deutschen Autohersteller sind Strafzölle von 35 Prozent erwähnt worden, ohne dass die neue Trump-Administration konkreter geworden ist. Neue Nachverhandlungen mit Mexiko und Kanada über das seit mehr als 20 Jahre geltende Freihandels-Abkommen NAFTA sind angekündigt worden.
Sollte das NAFTA-Abkommen aufgehoben werden, würde das unter anderem Legos Fabrik in Monterrey in Mexiko hart treffen. Diese versorgt den größten Lego-Markt, die USA, mit dem Gesamtsortiment. Lego-Pressechef Roar Rude Tranbæk sagt zu „Børsen“, dass man die Planung an diesem Standort natürlich nach der Nachfrage ausrichte. Man wolle aber nicht an Spekulationen über eine mögliche hohe Zollmauer teilnehmen. Es liege aber klar im Interesse von Lego, dass die NAFTA-Absprache nicht verändert werde.
Lego hatte vor knapp 15 Jahren noch eine große Produktion in den USA. 2008 wurde dann die große Fabrik in Monterrey in Betrieb genommen. Die umfasst laut „Børsen“ heute 150.000 Quadratmeter – sollte aber eigentlich bis 2022 auf 340.000 Quadratmeter und 6.500 Mitarbeiter ausgebaut werden.
Man habe den mexikanischen Standort gewählt, um den nord- und südamerikanischen Markt am besten versorgen zu können – und weil man dort die richtige Arbeitskraft und Infrastruktur vorfand. Die niedrigen Lohnkosten habe zwar eine gewisse Rolle gespielt, aber sie für die Standortwahl seien letztlich nicht entscheidend gewesen.
Danfoss in Mexiko
Danfoss hat auf Anfrage von „Børsen“ nicht reagiert. Aber das Wirtschaftsblatt verweist darauf, dass Danfossboss Niels B. Kristiansen 2015 gesagt hat, Danfoss solle in Mexiko wachsen. Auch Danfoss hat aktuell unter anderem eine Fabrik in Monterrey. Die Verteilerfabrikation wechselte 2010 von Texas in die bestehende Fabrik nach Mexico.
Danfoss stieg schon 1995 in Mexiko mit einer Kompressorenfabrik in Monterrey ein. Die wurde danach für eine halbe Milliarde Kronen umgebaut – und vor 20 Jahren nahm die gesamte Danfoss-Familie an der Einweihung teil. Der Einzug des syddansk Unternehmens in Mexiko war ein Großereignis. Die Herstellung von Danfoss-Kompressoren wurde später in die Slowakei verlagert.
von
Günter Schwarz – 26.01.2017