(Auschwitz-Birkenau) – Auschwitz-Überlebende haben gestern auf dem Gelände des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau der Holocaust-Opfer gedacht. „Das Leid, das euch dort widerfahren ist, ist für uns unvorstellbar“, sagte die polnische Regierungschefin Beata Szydlo bei einer Gedenkveranstaltung zum 72. Jahrestag der Befreiung des Lagers in der Nähe von Krakau.

Die Geschehnisse dürften nie vergessen werden, sagte sie. Erinnerung sei die Pflicht nachfolgender Generationen. Am Vormittag hatten die Überlebenden Blumen an der Todeswand von Auschwitz niedergelegt, an der Tausende Häftlinge erschossen wurden.

Überlebende warnen vor Rechtspopulisten

Überlebende warnten vor den rechtspopulistischen Bewegungen in vielen Ländern Europas. „Was derzeit auf der Welt passiert, zeugt für uns davon, dass unser Leiden und was wir im Lager erlebt haben, umsonst war“, sagte der ehemalige Häftling Stanislaw Zalewski.

Mindestens 1,1 Mio. Menschen waren unter der nationalsozialistischen Herrschaft in Auschwitz-Birkenau vergast, zu Tode geprügelt oder erschossen worden oder an Krankheiten und Hunger gestorben. Mit dem Holocaust-Gedenktag, der vom kürzlich verstorbenen Ex-Bundespräsidenten Roman Herzog 1996 zum bundesweiten Gedenktag eingeführt wurde, wird am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am 27. Jänner 1945 hatten Soldaten der Roten Armee rund 7.500 überlebende Häftlinge von Auschwitz-Birkenau befreit.

von

Günter Schwarz – 28.01.2017