(Washington) – US-Präsident Donald Trump hat gestern via Telefon erstmals direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und der deutschen Kanzlerin Angela Merkel gesprochen. Der Meinungsaustausch mit Merkel dauerte 45 Minuten, wie sein Pressesprecher Sean Spicer mitteilte. Man habe in dem Gespräch die „fundamentale Bedeutung“ der NATO betont und strebe eine Vertiefung der „ohnehin schon ausgezeichneten bilateralen Beziehungen“ an, hieß es danach.

Trump nahm zudem Merkels Einladung zum G-20-Gipfel in Hamburg im Juli an und habe seinerseits „seine Freude ausgedrückt, sie bald in Washington zu begrüßen“. Laut dem Kreml sprachen Trump und Putin über Pläne zum gemeinsamen Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

Trump und Putin hätten vereinbart, das Vorgehen gegen den Islamischen Staat (IS) und andere Terrormilizen in Syrien zu koordinieren, so der Kreml. Zudem sei es auch um Fragen der strategischen Stabilität, das iranische Atomprogramm, die Lage auf der koreanischen Halbinsel und um die Ukraine gegangen. Die Präsidenten hätten ihre Stäbe angewiesen, Ort und Zeit eines möglichen Treffens zu klären.

Es waren die zwei wichtigsten von insgesamt fünf Gesprächen mit ausländischen Staats-und Regierungschefs, die Trump allein heute anberaumt hatte. So telefonierte er bereits am Morgen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, und nach seinem Kontakt mit Putin stand ein Telefonat mit dem scheidenden französischen Präsidenten Francois Hollande an. Der warnte Trump vor einer protektionistischen Politik, die politische wie wirtschaftliche Folgen haben würde. „In einer instabilen Welt voller Ungewissheit wäre eine Hinwendung nach innen eine Sackgasse“, zitierte das französische Präsidialamt Hollande.

Abe ins Weiße Haus eingeladen

In seinem Gespräch mit Shinzo Abe bekräftigte Trump dem Weißen Haus zufolge, dass die USA „eisern“ an ihrer Verpflichtung festhielten, die Sicherheit Japans zu gewährleisten. Beide Seiten hätten den Wunsch, den bilateralen Handel zu verstärken. Wie es weiter hieß, wird Abe am 10. Februar Trump im Weißen Haus besuchen.

von

Günter Schwarz – 29.01.2017