(Aabenraa) – Am 12. Mai, dem dänischen Buß- und Bettag, ist es wieder so weit. Anton Bargum öffnet dann wieder die Türen für sein recht außergewöhnliches Privatmuseum, das Stormsgaard Landbrugsmuseum (Stormsgaard Landgerätemuseum) im Stormsgårdevej 45 in Aabenraa.

Mit seiner Frau Doris begann er vor mehr als 20 Jahren auf akribische und liebevolle Weise, das Museum mit alten Landwirtschaftsgeräten, Haushaltssachen, Stickereien, Puppen und anderen nostalgischen Dingen einzurichten. Auch nach dem Tod seiner Frau Doris vor drei Jahren kümmerte er sich um die Ausstellungen in den ehemaligen Stallungen und begrüßte während der Saison von Mai bis Oktober am Wochenende Gäste. Doch jetzt ist Anton Bargum besorgt um die Zukunft seiner einzigartigen Sammlung.

Mit seinen 88 Jahren ist Anton Bargum noch gut beisammen. Er widmet sich nach wie vor mit großer Leidenschaft dem Museum, dem Sammeln und dem Ausstellen. Spricht man mit ihm über seine Leidenschaft, dann leuchten die Augen. Dann kommt er ins Schwärmen. „Das Museum ist in gewisser Weise unser Lebenswerk“, so der rüstige Mann. Das Lebenswerk von ihm und seiner Frau, als sie noch lebte.

Die leuchtenden Augen werden aber wässrig, wenn man mit Anton über die Zukunft des Museums und der unzähligen Geräte und Gegenstände spricht. Seine beiden Töchter Elisabeth und Annemette haben zu verstehen gegeben, dass sie das Museum nicht weiterführen wollen und können. „Dafür habe ich volles Verständnis. Wenn man nicht mit so einem Interesse und so einer Begeisterung dabei ist wie ich, dann macht es keinen Sinn“, so Bargum.

Seine Tochter Elisabeth lebt in dem kleinen Ort Rapstedt in der Nähe von Aaberaa und schaut nahezu täglich bei ihrem Vater vorbei und kümmert sich um ihn. Die Kinder sind für ihn da, nur das mit dem Museum ist so eine Sache.

„Sie haben mir oft gesagt, dass ich alles verkaufen soll. Das ist aber leichter gesagt als getan. Ich hänge an den Sachen und am Museum. Alles Stück für Stück abgeben, kommt für mich nicht infrage“,  so Anton Bargum nachdenklich.

Am liebsten würde er alles en bloc in gute Hände geben. Er hat an  Museen gedacht. „Die haben aber keinen Platz für all die Sachen“, erwähnt der Sammler und Aussteller. Sein größter Wunsch wäre es, wenn jemand den gesamten Hof übernimmt und das Museum erhält.

„Ich würde das Anwesen zusammen mit dem Museum abgeben, wenn ich nicht mehr allein zurechtkomme und wenn der Preis stimmt“, so Anton Bargum.

Er wolle die unzähligen Ausstellungsstücke auf keinen Fall verramschen. Er hat die Hoffnung, eine vertrauenswürdige Person oder auch einen Verein zu finden, die das Museum in seinem Sinne übernehmen. Wenn nicht am Stormsgårdvej gern auch an anderer Stelle. Wer eine aufrichtige Lösung hat, dürfe sich gerne bei ihm melden, so der 88-Jährige.

Wie viel die kaum zu zählenden Liebhaberstücke wert sind, wisse er nicht. Da wird aber einiges zusammenkommen, ist sich der Stormsgaarder sicher. Es gehe ihm aber nicht nur um den finanziellen, sondern auch um den ideellen Wert des Museums. Und der ist in  seinen Augen eigentlich unbezahlbar.

von

Günter Schwarz – 29.01.2017