Indienststellung des Seenotkreuzers „Berlin“ in Laboe
(Laboe) – Ihre Besatzung soll von Laboe aus kranken Seemännern helfen oder Schiffbrüchige retten. Seit gestern, am Samstag, ist der neue Seenotrettungskreuzer „Berlin“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) offiziell im Dienst. Etwa 700 Gäste waren zu dem Anlass der Indienststellung gekommen – auch Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) war dabei. „Die moderne Technik und die spendenfinanzierte Organisationsform der Seenotretter beeindrucken mich“, sagte der Ministerpräsident. Gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Vorsitzenden der DGzRS, Gerhard Harder, machte er eine kurze Probefahrt auf dem neuen Schiff.
Das 4.000 PS starke Schiff liegt bereits seit Mitte Januar im Hafen von Laboe. Die „Berlin“ ist 28 Meter lang, 6,2 Meter breit und läuft 24 Knoten (44 km/h). Nach Angaben der DGzRS hat der Kreuzer ein Bordhospital, in dem Retter Verletzte versorgen können. Außerdem gibt es eine Feuerlöschkanone mit hoher Reichweite für Brände auf See. Falls das Schiff kentert, kann es sich innerhalb weniger Sekunden selbst wieder aufrichten. Die „Berlin“ wurde ausschließlich aus Spenden finanziert. Auf dem Heck trägt sie ihr acht Meter langes Tochterboot „Steppke“. Beide waren Mitte Dezember in Bremen getauft worden.

Im Gegensatz zur alen „Berlin“ hat der neue Rettungskreuzer eine geschlossenen Brücke. Nach Angaben der DGzuRS hat die Crew dadurch eine viel bessere Rundumsicht.
Die DGzRS kümmert sich um den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gewässern von Nord- und Ostsee. Rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote liegen dafür auf 54 Stationen zwischen Borkum und Usedom. Sie sind rund um die Uhr besetzt und bereit, Hilfe zu leisten. Mehr als 2.000 Einsätze fahren die Seenotretter laut der DGzRS im Jahr.
von
Günter Schwarz – 05.02.2017