Der dänische Satiriker Peter Andreas Heiberg wird am 7. Februar 1800 aus Dänemark ausgewiesen, nachdem er wegen Majestätsbeleidigung verurteilt wurde, und er geht nach Paris.

Peter Andreas Heiberg wurde am 16. November 1758 in Vordingborg im Süden der Insel Sjælland (Seeland) geboren und verstarb am 30. April 1841 in Paris. Die Abstammung der Familie Heibergs kann nach Norwegen zurückverfolgt werden, und sie zeigt eine lange Reihe von Priestern, Schulleitern und anderen gelehrten Männern auf. Peter Andreas Heibergs Vater war der in Norwegen geborene Schulleiter des Gymnasiums in Vordingborg, Ludwig Heiberg, während seine Mutter Inger Margrethe war. Sie war die Tochter des Pfarrers von Vemmetofte Peder Heiberg, ein Verwandter von Ludvig Heiberg und Inger Hørning.  Sie stammte aus einer Familie von reichen dänischen Kaufleuten.

Sein Vater starb, als Heiberg gerade zwei Jahre alt war, und seine Mutter zog mit den Kindern zu ihrem Vater nach Vemmetofte bei der Stadt Faxe auf Sjælland. In Faxe ging Heiberg aufs Gymnasium ging, wo er 1774 den Abschluss machte. Im Jahre 1777 legte er dann in København die große philologische Prüfung ab und blieb in der Stadt bis 1779. Nach seinem Studium veröffentlichte er „Rigsdaler-Sedlens Hændelser“ (Erlebnisse eines Reichstalerscheins) und begann damit seine kompromisslosen Anklagen gegen Adel und Bürgertum. Heiberg verließ København vermutlich wegen Glücksspielschulden und ging nach Schweden, um sich den schwedischen Streitkräften anzuschließen.

Eineinhalb Jahre später kaufte seine Familie ihn aus seinem Militärdienst frei und danach begab er sich nach einem kurzen Aufenthalt in Uppsala nach Bergen, wo er drei Jahre bei seinem Onkel blieb. In Bergen traf Heiberg mehrere Schriftsteller, die ihn dazu inspirierten, selbst zu schreiben.

Nach seiner Rückkehr nach Kopenhagen København verwendete er seine sprachlichen Fähigkeiten, um einen Job als Dolmetscher zu bekommen. Heiberg übersetzte unter anderem auch eine Publikation des französischen Schriftstellers Jean-Charles Laveaux, die für die Oberschicht sehr kritisch war. Das war der Grund, warum Heiberg die übersetzte Version anonymisiert veröffentlichte. 1790 heiratete Heiberg die 16-jährige Thomasine Buntzen, mit der er den Sohn Johan Ludvig hat.

Seine satirischen Auseinandersetzungen mit dem Absolutismus wurden durch die Französische Revolution nur noch verstärkt. Heiberg kämpfte literarisch gegen den Feudalismus mit Liedern, Singspielen und politischen Streitschriften. Nach mehreren Gerichtsverfahren wurde Heiberg 1800 seiner politischen Haltung wegen aus Dänemark ausgewiesen. Er ging nach Paris und arbeitete fortan als Dolmetscher für Frankreich.

Peter Andreas Heiberg war der Vater von Johan Ludvig Heidberg (* 16. November 1791 in København; † 25. August 1860 auf Schloss Bonderup, Gemeinde Ringsted), der ein bekannter Mathematiker, Dichter und Literaturkritiker in Dänemark wurde.

von

Günter Schwarz – 07.02.2017