(Washington) – Der japanische Premierminister Shinzō Abe ist am Freitag nach Washington gereist, um sich mit Donald Trump im Weißen Haus zu treffen. Die Staatsoberhäupter werden anschließend nach Florida fliegen, wo erwartet wird, dass sie auf Trumps Privatanwesen bei einer Runde Golf ihre Differenzen ausräumen.

Seit dem Amtsantritt Trumps haben sich die historisch wechselhaften Beziehungen der USA mit ihrem Schlüsselverbündeten in Asien verschlechtert. Der japanische Ministerpräsident Shinzō Abe reist mit großzügigen Kreditzusagen im Gepäck nach Washington, denn Japan befindet sich in einer ähnlichen Situation wie Deutschland zu den USA. Die Exporte in die Staaten übersteigt die Importe aus den Staaten um ein vielfaches. So fürchtet sich Shinzō Abe vor Tiraden Trumps wegen großer Defizite im Außenhandel. Japan möchte unbedingt einen Handelskrieg mit den USA vermeiden.

Als zu Jahresbeginn der designierte amerikanische Präsident Donald Trump den Autokonzern Toyota wegen geplanter Investitionen in Mexiko angriff, reagierten die Japaner flexibel. Wenig später gab Toyota-Präsident Akio Toyoda bekannt, in den kommenden fünf Jahren 10 Mrd. $ in den Vereinigten Staaten investieren zu wollen.

Damit versprach Toyoda nicht mehr, als Toyota ohnehin geplant hatte. Doch die Vorwürfe aus Washington verstummten zumindest vorerst. Vielleicht trug dazu bei, dass Toyota eine Investition in Indiana, dem Heimatstaat des Vizepräsidenten, versprach. Lob per Twitter hat Toyota von Trump aber noch nicht erhalten.

Wir blicken auch auf die Geschichte Japans im Hinblick auf Trump und die Vereinigten Staaten.

https://www.youtube.com/watch?v=kcGFuLqmCUE

von

Günter Schwarz – 11.02.2017