(Brüssel) – Der amtierende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schließt eine weitere Amtszeit an der Spitze der EU-Kommission aus. Er werde „nicht noch einmal antreten“, sagte er in einem Interview mit dem „Deutschlandfunk“. Juncker ist seit 2014 Kommissionspräsident, und seine Amtszeit dauert noch bis 2019.

Juncker sagte in dem Interview, er habe sich im Wahlkampf 2014 „wieder neu in Europa verliebt“, weil er damals diesen Farbenreichtum der Europäischen Union wiederentdeckt habe. Der Wahlkampf sei schön gewesen – „es wird aber keinen zweiten in dieser Form geben, weil ich nicht noch einmal antreten werde“, sagte Juncker dem Deutschlandfunk.

„Fehlendes Grundeinverständnis»“

Damals habe er aber auch gemerkt, „dass es an dem Grundeinverständnis fehlt, über die Dinge, die in Europa zu leisten sind“. Einige Länder hätten gerne mehr Europa, „andere finden, dass wir schon zu viel Europa haben, was im Vereinigten Königreich auch zum Brexit geführt hat“.

Der langjährige Luxemburger Regierungschef und Finanzminister gilt als einer der erfahrensten Europapolitiker. Von 2005 bis 2013 war er Vorsitzender der Eurogruppe. In dieser Funktion hatte er maßgeblich die milliardenschweren Hilfspakete für das vom Bankrott bedrohte Griechenland mit ausgehandelt.

von

Günter Schwarz – 12.02.2017