Schwedischer und dänischer Staatsbürger in der Türkei wegen Terrorverdacht verhaftet
(Ankara / Stockholm / København) – Ein schwedischer und ein dänischer Staatsbürger wurden in der Türkei wegen des Verdachts verhaftet, Terrorangriffe in Europa geplant zu haben, so die türkischen Medien.
Die beiden Männer sollen seit 2014 vom IS geschult worden sein. „Wir haben Informationen von türkischen Sicherheitsdiensten erhalten, die besagen, dass ein schwedischer Staatsangehöriger in der Türkei festgenommen worden ist“, sagte Nina Odermalm Schei, Pressechefin der schwedischen Sicherheitsbehörde Sapö, gegenüber der Nachrichtenagentur TT.
Die Männer wurden als 35-jährige Abdullah el Halabi, dänischer Staatsbürger libanesischer Herkunft, und Tofik Saleh, 38, schwedischer Staatsbürger irakischen Ursprungs, benannt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anatolien und anderer türkischer Medien haben die beiden seit mehreren Jahren in Syrien eine Ausbildung zum Terrorismus absolviert. Sie behaupteten, lediglich an Hilfsmaßnahmen beteiligt gewesen zu sein.
Die Verhaftungen, die zu dem großen Anti-Terror-Einsatz vor wenigen Tage gehörte, erfolgten in der Provinz Adana nahe der syrischen Grenze, wo sich die beiden Verdächtigen im Nordwesten des Landes aufhielten.
Nach der Vernehmung der Verdächtigen glaubt die Polizei, dass sie nach Europa reisen sollten, um im Namen des IS Terrorakte durchzuführen. Diese Behauptungen basieren zum Teil auf Bildern, die den dänischen Staatsbürger in Kriegssituationen zeigen.
Einer der Faktoren, aus den sich der Verdacht gegen die beiden Männer ergab, soll ein Tipp der schwedischen Ehefrau des schwedischen Staatsbürgers gewesen sein, die nach Schweden zurückkehrte und die Behörden darauf aufmerksam machte, dass ihr Mann mit den beiden Töchtern des Paares nach Syrien gereist sei.
Dieser Hinweis erfolgte bereits vor einiger Zeit, aber es erwies sich als sehr schwer, dem nachzugehen, da der Mann im weitgehend chaotischen Syrien unter einer falschen Identität reiste.
Odermalm Schei sagte TT, dass ihr keine Informationen über die potenziellen Ziele für Terror-Angriffe vorliegen, denen die Männer zu planen oder geplant zu haben beschuldigt werden. „Wir konzentrieren uns nun darauf, mehr Informationen über diese Verhaftung zu sammeln und was die türkische Untersuchung aufgedeckt hat“, sagte der Pressesprecher der Sicherheitsdienstes.
Das schwedische Außenministerium sagte zu der Verhaftung, dass es nichts Näheres über die Sache weiß, außer, dass ein schwedischer Staatsbürger verhaftet worden sei. „Wir sind bemüht, von den türkischen Behörden weitere Informationen über unser Generalkonsulat in Istanbul zu erhalten“, sagte der Pressesprecher des Außenministeriums, Rasmus Eljanskog, gegenüber TT.
Auch die dänischen Behörden untersuchen derzeit die Berichte. „Das dänische Außenministerium ist sich der Berichte über die Verhaftung eines dänischen Bürgers in der Türkei bewusst. Das Ministerium arbeitet mit der Botschaft in Ankara zusammen und untersucht die Situation“, sagte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber dem dänischen Sender Danmarks Radio.
Der dänische Sicherheitsdienst PET wollte den Fall nicht weiter kommentieren, berichtet Danmarks Radio.
von
Günter Schwarz – 12.02.2017