Die in Hjem in Midtjylland (Mitterljütland) geborene dänische Sängerin und Schauspielerin Grethe Sønck verstirbt am 12. Februar 2010 allein im Alter von 80 Jahren in der kleinen 800-Seelengemeinde Rågeleje an der Nordküste der Insel Sjælland (Seeland) etwa 50 Kilometer nördlich von København und wird in ihrem Haus tot aufgefunden.

Grethe Sønck wurde als Grethe Ingeborg Nielsen Hald in Hjerm, einem kleinen Fischerdorf zwischen Struer und Holstebro, in Midt-Vestjylland geboren. Seit 1968 trug sie den Namen Sønck, den Namen ihres Stiefvaters. Ihr Vater, ein italienischer Sänger, in den sich ihre Mutter verliebt hatte und nach Paris gefolgt war, hatte seine Familie bereits vor Søncks Geburt wieder verlassen.

Im Alter von 17 Jahren gewann sie 1946 einen Gesangswettbewerb in Hollænderbyen auf der Insel Amager. 1947 erhielt sie ihr erstes Engagement als Sängerin im Restaurant Sommerlyst im dänischen Freizeitpark Dyrehavsbakken am Stadtrand der dänischen Hauptstadt København. 1952 erschien ihre erste Single mit den beiden Liedern „Sig hvorfor“ (Sag warum) und „Hvis en gang“(Wenn einmal). Ab 1958 nahm Sønck ihre Karriere als Sängerin nach ihrer gescheiterten ersten Ehe wieder auf. Zwischen 1960 und 1964 nahm sie regelmäßig am Dansk Melodi Grand Prix, der dänischen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest, teil. Sie sang dort die Titel „Trækbasun & Vaskebræt“ (Posaune und Waschbrett) 1960, „Hjemme Hos Os“ (Zuhause bei uns) 1961, ein Duett mit Raquel Rastenni, und „Verden Er En Gammel Bekendt“ (Die Welt ist ein alter Bekannter)1962. 1964 trat sie dort nochmals, diesmal im Duett mit Gustav Winckler, mit dem Titel „Ugler i mosen“ (Eulen im Moor) auf.

Im Mai 2007 feierte Sønck ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum als Sängerin. Aus diesem Anlass erschien 2007 die CD „Ta’ mig som jeg er“ (Nimm mich wie ich bin).

Sønck arbeitete auch als Schauspielerin. Ihr Debüt gab sie 1962 im Revue-Theater Cirkusrevyen in der Sommer-Arena von Dyrehavsbakken, wo sie bereits ihre Karriere als Sängerin begonnen hatte. Später trat sie unter anderem bei der Nykøbing Falster Revyen auf. Im Laufe ihrer Karriere spielte sie in über 50 Revuen und musikalischen Theaterstücken. Am Theater Amagarscenen in København spielte sie in dem Musical Cabaret.

Sønck war ab den 1960er Jahren auch im dänischen Fernsehen und in einigen Kinoproduktionen zu sehen. Häufig spielte sie in Kinder- und Jugendfilmen. 1966 spielte sie in dem Märchenfilm Der Bettelprinz. 1968 spielte sie die Connie in der erfolgreichen Krimikomödie „Die Olsenbande“. 1991 war sie als Frau Albertsen in der Komödie Frech wie Krümel zu sehen. 1998 spielte sie in „Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande“, dem endgültigen Schlusspunkt der Olsenbande, die weibliche Hauptrolle als Ruth. Ihre letzte Filmrolle hatte sie 2006 in dem Familienfilm „Krummerne – Så er det jul igen“ (Die Krümel – Dann ist es wieder Weihnachten).

1993 erhielt Grethe Sønck den Bakkens Oscar und 2002 den Thorleif-Theaterpreis (Årets Thorleif) in Anerkennung ihres langjährigen Wirkens im dänischen Musiktheater.

Sønck war bis ins hohe Alter weiterhin künstlerisch aktiv. Im Sommer 2009 trat sie im kleinen Revue-Theater in Rødvig på Stevns auf. Im August 2009 war sie bei der Revyernes Revy zu sehen.

Sønck war ab 1968 in zweiter Ehe mit dem dänischen Pianisten, Schauspieler und Theaterdirektor Sejr Volmer-Sørensen (1914–1982) verheiratet. Nach dessen Tod lebte sie alleine in Rågeleje. Am 12. Februar 2010 wurde Sønck tot in ihrem Haus aufgefunden.

von

Günter Schwarz – 12.02.2017