(Dresden) – Die kleine Anfrage des sächsischen AfD-Abgeordneten André Wendt sorgt nicht nur für Diskussionen auf Twitter und in anderen Sozialen Netzwerken. „Was kostet die Hilfe bei der Sterilisation für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge?“ Wer das liest, dem verschlägt es im ersten Moment den Atem!

André Wendt, der in Dresden lebt und als Berufssoldat unter anderem in Afghanistan im Einsatz war, zog 2014 für die rechtspopulistische AfD in den sächsischen Landtag ein. Seine „Fragen an die Staatsregierung“ klingen harmlos: Konkret wollte er wissen, welche Leistungen unbegleiteten minderjährigen Ausländern (sogenannte UMA) gewährt werden, in wie vielen Fällen sie Leistungen des Gesundheitswesens in den vergangenen drei Jahren in Anspruch gehabt hätten und welche Kosten dadurch entstanden seien. Doch das Thema seiner Anfrage hat es in sich: Sterilisation für minderjährige Flüchtlinge!?

Es fällt schwer, bei diesem Thema an irgendetwas anderes als an Eugenik, „Rassenhygiene“ der Nazis und die Zwangssterilisation im Dritten Reich zu denken. Auch in den Sozialen Netzwerken verbreitet sich die Anfrage rasant und wird viel diskutiert.

Die AfD sollte gut daran tun, ein bisschen vorsichtig zu sein, was sie abfragt. Eben auch mit Fragen, wo man sehr schnell bei der deutschen Geschichte ist. Wendt provoziert mit diesem abscheulichen Thema seiner Anfrage bewusst Assoziationen zu dem menschenverachtenden Hintergrund der Nazis, denen er neben vielen anderen seiner Parteigenossen nachweislich sehr, sehr nahe sind.

von

Günter Schwarz – 16.02.2017