Ein kulinarischer Streifzug durchs südliche Dänemark von den faszinierenden Weiten des Wattenmeeres von Sydvestjylland (Südwestjütland) auf die Märcheninsel Fyn (Fünen) hat schon etwas für sich. In dieser Landschaft war 1805 nicht nur der Geburtsort Odsense des dänischen Märchendichters Hans Christian Andersen, sondern sie war auch seine lebenslange Inspirationsquelle.


Typisches mit Reet gedecktes Haus auf der Insel Fanø
Die Dänen sind ein sehr geselliges und gastfreundliches Volk – das dänische Wort „hyggelig“, das „gemütlich“, „traulich“, „behaglich“ bedeutet, bringt das Lebensgefühl und das Gemüt der Bewohnerinnen und Bewohner des südlichen Dänemarks auf den Punkt.


Schloss Egeskov auf der Insel Fyn (Fünen), die Gartenanlage wurde mit dem Europäischen Gartenpreis 2012 ausgezeichnet
Inmitten märchenhafter Landschaften entdeckt man kulinarische Besonderheiten der Region wie das traditionelle Smørrebrød, den geräucherten Bakskuld, den deftigen fünischen Eierkuchen und die opulenten Kaffeetafeln Jyllands mit ihren unzähligen Kuchen und Torten, die der 2014 verstorbene deutsche Schriftsteller Siegfried Lenz so treffend beschrieb.


Cafe Fruens Vilje in Rudbøl (Ruttebüll)
Dabei begegnet man Menschen, die versuchen, die alten Traditionen auch heute noch im Einklang mit der Natur zu leben: einer Schafzüchterin, die die Schurwolle mit natürlichen Kräutern einfärbt, oder einem Haubenkoch, der manche Zutaten für seine Gerichte eigenhändig am Waldrand pflückt. – Herz, was willst du mehr, um dich wohl oder „hyggelig“ zu fühlen!?


Bakskuld – traditionelle dänische gesalzene und geräucherte Scholle
Rezepte und Empfehlungen vom Restaurant „Sortebro Kro“  in Odense

Eierkuchen

3 mm starke Speckstreifen in heißer Pfanne kross anbraten – Achtung: sehr Rauchintensiv! Aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen.

8 Eier aufschlagen, mit Salz, Pfeffer und je 1/8 Rahm und Bier verrühren. Gekochte, kleine, ungeschälte Erdäpfel grob geschnitten in der Speckpfanne kurz anbraten. 4 große Tomaten sechsteln

Eimasse zu den Kartoffeln gießen u. unterrührend stocken lassen. Wenn die Masse halb gestockt ist, mit den Tomatenstücken belegen und für ca. 5 Min bei 250 – 300 Grad ins Rohr schieben.

Sobald die Masse überbacken ist mit krossem Speck belegen und mit Schnittlauch bestreuen. Den Pfannengriff mit Mehl bestäuben, um sich nicht die Fingern zu verbrennen.

Rauchkäse mit rotweißen länglichen Radieschen

Großen Bund Schnittlauch schneiden. 1/8 vom Rauchkäse (Ricotta/Schotten) auf den Teller stellen, 4 Radieschen blättrig schneiden, auf das Eck drapieren und mit viel Schnittlauch bestreuen, drei Scheiben Kastenroggenbrot dazu gesellen.

Fleischklöße mit neuen Kartoffeln in Currysauce

500 Gramm Schweinehack oder Faschiertes, eine Zwiebel, drei Knoblauchzehen, ein Ei, ein Deziliter Milch, ein TL Mutterkümmel, ein Bund frischen Koriander. Alles zusammen kleinhacken und mit der Fleischmasse vermengen, zusammendrücken und kalt stellen.

Sauce:
2 geschälte Äpfel
1 große Karotte
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Dose Kokosmilch
1 Zitronengras
1/2 EL Curry
25 Gramm Butter
Salz, Pfeffer

Alles in dünne Scheiben schneiden, Butter zerlassen, Curry einrühren, Zwiebel dazugeben, wenn die Zwiebeln glasig sind Apfel und Karotte dazugeben. Simmern lassen. Währenddessen aus dem Hack Klöße/Knödel formen und 5-7 Min in Wasser kochen bis sie aufsteigen. 2-3 Löffel vom Kochwasser zur Sauce geben, aufkochen lassen, mit Kokosmilch verfeinern und die Klöße reinlegen und ziehen lassen. Mit Reis oder jungen Kartoffeln servieren.

Typisches Mittagsgericht in Dänemark: Smørrebrød

Das Roggenbrot wird mit Butter bestrichen und belegt mit:
– Scholle gebacken + Schrimps+Zitronenscheibe, Salatblatt, Dilldekoration, Kavier
– gekochtem Ei, Schrimps, grüner Gurke, Dill, Tomate
– Lachsschinken, Rote Rohnen/Beete-Gelee Zwiebelringen, Salatblatt, Paprikaringen, Petersilie
– gekochter Ochsenbrust, Sahnekren, süße Senfgurken
– Leberpastete, rote Rohnenblatt, gebratenem Speck, Gurken gestiftelt, Dekoration
– Rostbeef, Remoulade, Krebse, saure Gurke, grüne Gurke

Gutes Gelingen beim Nachkochen und guten Appetit!

von

Günter Schwarz – 18.02.2017