Gestern berichtete Sh-UgeAvisen über den Tod einer 18-Jährigen, die wie die Polizei in Esbjerg vermutet, durch den Konsum von gestrecken Ecstasy-Pillen ums Leben kam. Heute konnte die Polizei zwei Verdächtige festnehmen und die laut Beschluss eines Untersuchungsrichters jetzt erst einmal für vier Wochen in Untersuchungshaft gegen.

Bei einem Haftprüfungstermin am Sonntagmittag hat ein Gericht in Esbjerg angeordnet, einen 20- und einen 22-jährigen Mann vier Wochen in Untersuchungshaft zu nehmen. Sie werden verdächtigt, etwas mit dem Tod einer 18-Jährigen zu tun zu haben, die am Samstagmorgen bewusstlos ins Esbjerger Krankenhaus eingeliefert worden war. Die Polizei geht davon aus, dass gestreckte Ecstasy-Tabletten sie das Leben gekostet haben.

Die Eltern der jungen Frau hatten der Polizei berichtet, dass sie glaubten, ihre Tochter habe Drogen genommen und gaben den Beamten Hinweise auf den mutmaßlichen Tatort. Dort trafen die Polizisten auf mehrere Personen, die ebenfalls Ecstasy-Pillen genommen hatten. Die Polizisten beschlagnahmten die Drogen, die sie vor Ort fanden.

Analyse steht aus

„Sie sagen, es sei Ecstasy, aber die Pillen können ja alles mögliche beinhalten und wir haben sie noch nicht analysieren lassen“, sagte der Wachhabende der Polizei, Ole Aamann. „Es wirkt wie so ein Wochenend-Drogenkonsum, bei dem man Spaß haben will – ohne daran zu denken, dass man sich mit der Einnahme dieses Mists in Lebensgefahr bringt.“

Beimischungen können Leben kosten

In den 1990er Jahren wurde Ecstasy, besonders im Techno-Umfeld, in Dänemark populär. Seither hat es sich verbreitet und ist besonders unter Jugendlichen als „Partydroge“ sehr beliebt. Der aktive Stoff im Ecstasy ist MDMA – allerdings sind auch Pillen im Umlauf, die andere Wirkstoffe und nur sehr wenig MDMA enthalten.

In einem Bericht der Gesundheitsbehörde aus dem Jahre 2012 heißt es, die Reinheit des MDMA-Pulvers und der MDMA-Kristalle, die in Dänemark im Umlauf sind, betrage zwischen 15 und 90 Prozent, mit einem Durchschnitt von 75 Prozent. Diese großen Unterschiede bedeuten, dass es schwer zu kalkulieren ist, wie viel des Wirkstoffes man einnimmt.

Zudem sind in manchen Fällen äußerst gefährliche Stoffe wie PMA beigemischt, das ähnlich wirkt wie MDMA – nur stark verzögert und den Konsumenten deshalb häufig zur Überdosierung verleitet. Sundhed.dk berichtet, PMA sei wesentlich giftiger als MDMA und besonders in Großbritannien für zahlreiche Todesfälle verantwortlich.

von

Günter Schwarz – 20.02.2017