Hans Engell tritt am 21. Februar 1997 vom Posten des 1. Vorsitzenden der „Det Konservative Folkeparti“ (Die Konservative Volkspartei) wegen für Trunkenheit am Steuer zurück.

Am 21. Februar 1997 musste Hans Engell als Parteichef der „Det Konservative Folkeparti“ zurücktreten, nachdem er unter Alkoholeinfluss mit 1,37 Promille in der Nacht zuvor zum 20. Februar einen Verkehrsunfall verursacht hatte, wobei er gegen einen Btonklotz auf dem Weg zum Helsingørmotorvejen , die Autobahn der E47 und E55 in Richtung Helsingør, gefahren war. Ein Personenschaden war bei dem Unfall nicht entstanden.

Bis zur Parlamentswahl 1998 blieb er jedoch noch Fraktionsvorsitzender der Partei im dänischen Folketing und griff aktiv in die ausbrechenden Flügelkämpfe um die Parteiführung ein. Im Jahr 2000 verließ er das Parlament, trat aus der Konservativen Partei aus und wurde Leitender Chefredakteur der Zeitung „Ekstra Bladet“. Diese Stellung musste er 2007 verlassen. Er ist aber weiterhin als politischer Kommentator für „Ekstra Bladet“ und „BT“ tätig. Außerdem kommentiert er die dänische Innenpolitik für den Fernsehsender TV 2.

Hans Engell durchlief ursprünglich eine Journalistenausbildung bei „Berlingske“. 1978 übernahm er die Leitung des Informations- und Pressedienstes der Konservativen Partei. 1982 bis 1987 war er Verteidigungsminister unter der konservativen Regierung von Poul Schlüter, und seit 1984 wurde er auch Abgeordneter im Folketing. 1987 bis 1989 führte er die konservative Fraktion, bis er erneut ins Kabinett wechselte, diesmal als Justizminister.

Nach Schlüters Rücktritt 1993 infolge eines Vertuschungsskandals um tamilische Flüchtlinge wurde Engell erneut Fraktionschef und politischer Sprecher der Konservativen. Er profilierte sich weiter mit Verteidigungs- und sicherheitspolitischen Themen. 1995 übernahm Engell auch den Parteivorsitz der Konservativen Partei von Torben Rechendorff.

Engell wurde dem rechten Parteiflügel zugerechnet, verstand es jedoch, betont konservative Grundansichten mit pragmatischer Geschmeidigkeit zu verbinden. Wiederholt schloss er Kompromisse mit der sozialdemokratisch geführten Regierung unter Poul Nyrup Rasmussen. Entsprechend angespannt war das Verhältnis zur anderen bürgerlichen Oppositionspartei, voe allen Dingen mit den Liberalen, der Liberal Allince, unter Uffe Ellemann-Jensen.

von

Günter Schwarz – 21.02.2017