Regierung distanziert sich von Espersens Wünschen
(København) – Dänemarks Außenminister Anders Samuelsen distanziert sich im Namen der Regierung von den Wünschen des Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) -Vizes, sich dafür einzusetzen, die dänische Grenze nach Süden bis an die Eider zu verschieben.
Dänemarks Außenminister Anders Samuelsen von der Liberal Alliance (LiberaleAllianz) hat sich von den umstrittenen Forderungen des stellvertretenden Vorsitzenden der rechtspopulistischen Dansk Folkeparti, Søren Espersen, distanziert. Espersen hatte in einem am Donnerstag ausgestrahlten Fernsehinterview bei DK4 den Wunsch geäußert, die dänisch-deutsche Grenze bis an die Eider zu verschieben. Außerdem hatte er die in Deutschland lebende dänische Minderheit dazu aufgefordert, sich für dieses Ziel einzusetzen. Dieses Interview des Vorsitzenden des außenpolitischen Ausschusses im Folketing sorgte auf deutscher Seite der Grenze für einige Empörung , die auch vor den Türen des Landeshauses in Kiel und sogar bei der Partei der dänischen Minderheit, dem SSW, nicht halt machte.
Der dänische Außenminister Samuelsen versicherte in einer E-Mail, dass die Regierung diesen Wunsch keineswegs teile. „Dieses ist weder die Politik Dänemarks noch die der Regierung“, teilte Samuelsen in seinem Schreiben mit.
Søren Espersen selbst ruderte inzwischen auch zurück und unterstellt den Medien, die dieses Thema in ihrer Berichterstattung aufgegriffen hatten, ihn missverstanden zu haben beziehungsweise er hätte es nicht so gemeint, wie es wiedergegeben wurde. So sagte Espersen jetzt: „Wir haben die beste Zusammenarbeit mit Deutschland an der Grenze, die man überhaupt haben kann. Ich wurde gefragt, ob ich mir ein Dänemark bis zur Eider vorstellen könnte – und natürlich kann ich das, das ist doch klar. Ich rechne aber nicht damit, dass es in naher Zukunft eine große Panzerschlacht in Schleswig-Holstein geben wird.“

Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses im Folketing und stellvertretener Vorsitzender der Dansk Folkeparti, Søren Espersen
Günter Schwarz – 25.02.2017