Schweden kontert Trump-Äußerung zu Flüchtlingen mit Fakten
(Stockholm) – Nach Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump zu angeblichen Vorfällen mit Flüchtlingen in Schweden kontert die schwedische Regierung mit harten Fakten: Das Außenministerium in Stockholm veröffentlichte auf seiner Website eine Reihe von Statistiken als Reaktion auf „vereinfachende oder komplett irrtümliche“ Behauptungen, die nach Trumps Äußerungen verbreitet worden waren.
Trump hatte am vergangenen Wochenende, Am Samstag des 18, Februars, bei einer Rede vor Anhängern auf dem Flugplatz Orlando-Melbourne in Florida den Eindruck erweckt, in Schweden hätten Flüchtlinge einen Anschlag verübt. Zur Rechtfertigung seiner restriktiven Einwanderungspolitik stellte der rechtspopulistische Immobilienmilliardär einen Zusammenhang zwischen der Einwanderung und Terroranschlägen her.
Dann sagte er: „Seht, was in Deutschland passiert, seht, was letzte Nacht in Schweden passiert ist. Schweden, wer hätte das gedacht? Schweden – sie haben ganz viele reingelassen, nun haben sie Probleme, wie sie es nie für möglich gehalten hätten.“
Einziger Anschlagversuch 2010
Das schwedische Außenministerium wies darauf hin, dass der einzige Anschlagsversuch in Schweden auf das Jahr 2010 zurückgeht. Abgesehen von dem Attentäter selbst habe es keine Opfer gegeben. Falsch sei auch die Behauptung, in dem skandinavischen Land habe die Zahl der Gewalttaten mit Schusswaffen zugenommen.
Obwohl die Zahl der Einwanderer seit den 90er-Jahren gestiegen sei, sei die Zahl der Gewalttaten zurückgegangen. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass die Zuwanderung zu einem Anstieg der Kriminalität geführt habe.
Trump hatte angesichts entgeisterter Reaktionen auf seine Rede erklärt, er habe sich mit seiner Äußerung über eine Reportage des erzkonservativen US-Fernsehsenders Fox News über Einwanderer in Schweden bezogen, die er am Vorabend gesehen hatte.
von
Günter Schwarz – 26.02.2017