Der dänisch-norwegische König Christian IV. (Bild) verstirbt am 28. Februar 1648 im Alter von 70 Jahren im Rosenborg Slot (Schloss Rosenborg).

Der am 12. April 1577 auf Schloss Frederiksborg geboren dänisch-norwegische König Christian IV. regierte von 1588 bis zu seinem Ableben 1648. In seiner langen Regierungszeit versuchte er wiederholt erfolglos, durch kriegerische Mittel den dänisch-norwegischen Staat zu einer Großmacht zu formen. Als innenpolitischer Reformer legte er den Grundstein zur Etablierung des Absolutismus und hinterließ durch seine rege Bautätigkeit die Städte Kristiansand in Südnorwegen, Kristianstad in der schwedischen Provinz Skåne (Schonen) und Glückstadt an  der Elbe in Schleswig-Holstein sowie Christianshavn, das heute ein Stadtteil Københavns ist.

Christian IV. war der älteste Sohn König Frederiks II. von Dänemark und Norwegen und dessen Gemahlin Sophie von Mecklenburg, einer Nachfahrin Frederiks I. von Dänemark.

Christian wurde nach dem Tod seines Vaters 1588 nominell König. Seine Mutter führte während seiner Unmündigkeit gemeinsam mit Vertretern des Reichsrats die Regierungsgeschäfte. Sie war Vormund in den Herzogtümern Schleswig und Holstein, der Regierungsrat mit dem Reichsrat Vormund in Dänemark. Das Verhältnis zwischen den beiden Vormündern war gespannt bis feindselig. Mit Übernahme der Regierung zum Datum seiner Volljährigkeit am 17. August 1596 und seiner feierlichen Krönung am 29. August 1596 leitete er eine Ära der Reformen ein. So betrieb er, stets die zukünftige Ausrichtung Dänemarks als Militärmacht im Blick, eine nationale Aufrüstung und ließ im gesamten Reich neue Festungen erbauen.

Zudem richtete er einen repräsentativen Hof ein und förderte die Seefahrt. Symbol für letzteres wurde eine Seereise des jungen Königs 1599, bei der er das Nordkap umrundete und in Lappland an Land ging. Auch finanzierte er in den Jahren 1605 bis 1607 drei Expeditionen zur Klärung des Schicksals der skandinavischen Siedler auf Grønland.

1611 brach der Kalmarkrieg zwischen Dänemark und Schweden aus. Christian gelang es, die Schwäche des schwedischen Königs Karl IX. zu nutzen, um Schweden große Gebiete abzunehmen und im Januar 1613 im Frieden von Knäred die gesamte Finnmark zu erhalten. Das innenpolitische Ziel, im Verlauf dieses Krieges ein stehendes Heer aufzustellen, scheiterte am Widerstand des dänischen Adels.

Nach dem Kalmarkrieg wandte sich Christian Norddeutschland zu. Er versuchte, an der Elbe Gebiete zu gewinnen und zwei seiner Söhne die säkularisierten Bistümer Bremen und Verden zu verschaffen. Nachdem 1618 der Dreißigjährige Krieg ausgebrochen war, lud der dänische König die protestantischen Herzöge von Lüneburg, Lauenburg und Braunschweig, die Gesandten von England, Holland, Schweden, Brandenburg und Pommern sowie den vertriebenen Winterkönig Anfang 1621 auf das Segeberger Schloss, um die Protestantische Union wiederzubeleben.

1625 bemühte er sich dann erfolgreich um die Wahl zum Kreisobristen des Niedersächsischen Reichskreises. Nach Niederlagen gegen Tilly in der Schlacht bei Lutter am 27. August 1626 und Wallenstein konnte Christian im Lübecker Frieden von 1629 seine Gebiete im Reich sichern. In den folgenden Jahren bemühte der dänische König sich vor allem, den unter Gustav Adolf wachsenden schwedischen Einfluss einzudämmen. Dies führte 1643 zum Torstenssonkrieg. Dieser endete 1645 mit dem Frieden von Brömsebro, in dem Dänemark große Gebiete an Schweden abgeben musste. Christians letzte Regierungs- und Lebensjahre waren vom Übergang der Herrschaft im Ostseeraum an Schweden und vom wachsenden Einfluss des Adels im Inneren Dänemarks bestimmt.

Sein Grab befindet sich in der Kapelle Christians IV. im Dom zu Roskilde. Dort steht auch eine lebensgroße Statue Christians, geschaffen von Bertel Thorvaldsen.

Christian IV. hat durch seine rege Bautätigkeit ein reiches kulturelles Erbe hinterlassen. Neben den Stadtgründungen von Kristiansand, Kristianstad, Kristianopel, Christianshavn sowie Glückstadt hat er unter anderem auch den Neubau der Schlösser von Frederiksborg, Rosenborg und Halmstad angeregt. Den Bauplatz seines Glückstädter Schlosses hat er selber abgesteckt, nachdem er dort zunächst den Königshof hatte errichten lassen.


Schloss Rosenborg in København, eines der zahlreichen Bauwerke Christians IV.
Auch der Bau der nachmaligen Festung Christianspries im heutigen Kiel ab 1632 geht auf seine Veranlassung zurück. Dabei kaufte Christian IV. die umliegenden Güter, Gut Bülk, Gut Seekamp und Gut Knoop, an, und auch das Kirchspiel Dänischenhagen, das daher einige Jahre Christianshagen genannt wurde.

von

Günter Schwarz – 28.02.2017

Bild: Christian-IV