US-Justizminister Sessions wegen Russlandkontakte unter Druck
(Washington) – Strauchelt das nächste Kabinettsmitglied aus Trumps „glorreicher Regierungsmannschaft“ der unbelasteten „Ehrenmänner“, die sich auf die Fahne geschrieben hat, gegen den „etablierten Politklüngel“ antreten zu wollen? Trumps Justizminister Jeff Sessions hatte im Wahlkampf Kontakt zum russischen Botschafter und traf sich mit ihm, was er bei der Senatsanhörung tunlichst verschwieg.
US-Justizminister Jeff Sessions habe während des Wahlkampfes – damals noch Senator – zwei Treffen mit dem russischen Botschafter in den USA verschwiegen, teilte das Justizministerium mit. Sie seien einmal bei einem Bürobesuch aufeinander getroffen, als Sessions seiner Funktion als Mitglied des Verteidigungsausschusses im Senat nachgekommen sei. In seiner Senats-Anhörung für den Posten des Justizministers hatte Sessions diese Kontakte auf Nachfrage hin nicht erwähnt. „Ich hatte keine Kommunikationen mit den Russen“, behauptete er damals.
Seine Sprecherin sagte der „Washington Post“, bei der Frage in der Anhörung sei es nicht um Treffen von Sessions als damaliger Senator und Mitglied des Verteidigungsausschusses gegangen. Die Demokraten-Chefin im Abgeordnetenhaus, Nancy Pelosi, forderte nach den Enthüllungen den Rücktritt Sessions. Er sei ungeeignet für das Amt.
Schon Trumps Nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn musste im Februar bereits wegen verschwiegener Russland-Kontakte zurücktreten, weil er über Kontakte zu Russland die Unwahrheit gesagt hatte. Die Geheimdienstkommission des US-Kongresses hat sich darauf geeinigt, Untersuchungen zu Verbindungen zwischen Donald Trumps Wahlkampfteam und Moskau durchzuführen. Das berichtet die britische Rundfunkgesellschaft „BBC“.
von
Günter Schwarz – 02.03.2017