(København) – Der dänische Außenminister Anders Samuelsen (Liberal Alliance) hat sich mit dem britischen Brexit-Minister David Davisgetroffen. Die Rechte von EU-Bürgern, die in Großbritannien leben, waren dabei das zentrale Thema des Gesprächs.

Dänische Interessen sind das übergeordnete Thema beim Treffen von Außenminister Anders Samuelsen (Liberale Allianz) und dem britischen Minister für den Austritt aus der Europäischen Union, David Davis, am Donnerstag gewesen. Nach dem Gespräch sagte Samuelsen: „Wir wollen die Rechte dänischer Unternehmen und dänischer Bürger in Großbritannien verteidigen. Ich bin sicher, dass wir eine Absprache finden werden, die die Interessen aller Partner berücksichtigen.“

Auch das britische Anliegen sei es, die Rechte dänischer und anderer EU-Bürger zu sichern, wenn das Vereinte Königreich die Europäische Union verlassen habe, erklärte David Davis. Es gehe darum, juristische Fragen zu klären, um eine gute und tragbare Vereinbarung für die Menschen und die Unternehmen zu schließen. Schließlich hätten alle gemeinsame Interessen.

Eine Mehrheit im Oberhaus des britischen Parlaments stimmte am Mittwoch für eine Änderung des sogenannten Brexit-Gesetzes. (Sh-UgeAvisen berichtete) Demnach muss die britische Regierung spätestens drei Monate nach Austritt aus der EU Gesetzesvorschläge vorlegen, die die Rechte und Aufenthaltserlaubnisse für EU-Bürger sichern, die bereits in Großbritannien leben. Dies habe oberste Priorität, versicherte Davis bei seinem Besuch in København. Nach Angaben des Außenministeriums leben und arbeiten derzeit rund 30.000 Dänen in Großbritannien.

Auch der Wirtschaftsverband Dansk Industri (DI) verfolgt die Entwicklung aufmerksam, da mit den Briten ein wichtiger Handelspartner die Europäische Union verlässt und somit der Handel künftig komplizierter werden könnte. „Bei den kommenden Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien steht für Dänemark viel auf dem Spiel. Es ist wichtig, dass es keine zu großen Zölle, unterschiedlichen Vorschriften und Produktstandarts gibt“, so der Vize-Direktor von DI, Anders Ladefoged.

Die britische Premierministerin Theresa May will noch im März mit den formellen Verhandlungen über den Brexit mit der EU beginnen.

von

Günter Schwarz – 03.03.2017