Polnischer EU-Abgeordneter: „Frauen verdienen weniger, weil sie dümmer sind“
(Brüssel) – Ein EU-Abgeordneter aus Polen hat sich Gedanken über die Gleichstellung von Mann und Frau gemacht. Dafür drohen ihm nun Sanktionen. Auch in Polen ist es offensichtlich ein Leichtes zu der Einsicht zu gelangen, dass Frauen nicht weniger drauf haben als Männer – und vielen ist das Gott sei Dank auch klar. Der ein oder andere braucht aber noch etwas länger zu der Einsicht zu gelangen, wie die Äußerungen des polnischen EU-Abgeordneten Janusz Korwin-Mikke zeigen.
Mit abfälligen Bemerkungen über Frauen hat sich ein polnischer Europaabgeordneter eine Untersuchung eingehandelt. „Natürlich müssen Frauen weniger als Männer verdienen“, sagte er am Mittwochabend bei einer Debatte über geschlechterspezifische Einkommensunterschiede. „Weil sie schwächer, kleiner und weniger intelligent sind, müssen sie weniger verdienen.“
Janusz Korwin-Mikke gehört keiner Fraktion an und ist in Polen Vorsitzender der europaskeptischen Partei Korwin. Nun drohen ihm eine Geldstrafe oder ein zeitweiliges Stimmverbot, denn es ist nicht das erste Mal, dass der Pole im EU-Parlament negativ auffällt.
Im Juni 2015 hatte Korwin-Mikke für Schlagzeilen gesorgt, als er den Hitlergruß im Parlament zeigte. Er hatte sich zu einer Diskussion über ein europaweites Bahnticket zu Wort gemeldet. Korwin-Mikke zeigte sich als Gegner dieses Tickets. In Anlehnung an das NS-Vokabular wählte er dazu den Ausspruch: „Ein Volk, ein Reich, ein Ticket“. Am Ende seines Wortbeitrags zeigte Janusz Korwin-Mikke den Hitlergruß, der ihn damals 3.060 Euro Strafe und eine Suspendierung von allen Parlamentssitzungen für die Dauer von zwei Wochen kostete.
von
Günter Schwarz – 03.03.2017