(København) – Bei den Demonstrationen anlässlich des Gedenkens an den 10-jährigen Jahrestag zum Abrisses des ehemaligen Jugendhauses im Jagtvej 69 in Nørrebro in København kam es am Mittwoch, dem 1. März 2017, zu Unruhen mit der Polizei und den zumeist jugendlichen Demonstranten, die zu neun Festnahmen führten.

Nach Angaben der Polizei begannen einige der Demonstranten, Steine, Molotow-Cocktails und andere Wurfgeschosse gegen die Polizisten und deren Fahrzeuge einzusetzen. Dabei wurden auch Fensterscheiben und Schaufenster von Banken und nahe gelegenen Geschäften zerschlagen.

Drei Demonstranten wurden daraufhin kurzfristig wegen Angriffs auf Polizeibeamte festgenommen, während die anderen sechs wegen bewaffneten Gewalttaten festgenommen wurden. Alle neun Personen wurden nach den Vernehmungen und erkennungsdienstlichen Behandlungen wieder auf freien Fuß gesetzt.

„Es geht darum, dass sie Wurfgeschosse wie Farbbomben gegen die Beamten geschleudert haben, die viele meiner Kollegen trafen“, sagte der Polizeisprecher Kenneth Jensen der Polizei København.

København war Schauplatz heftiger Unruhen in den Tagen als eine Gruppe von Hausbesetzern aus dem ehemaligen Jugendhaus am 1. März 2007 vertrieben wurde, bei denen es seinerzeit zu 714 Festnahmen durch die Polizei kam.

Das Jugendhaus war ein populärer Treffpunkt für Anarchisten und linke Gruppen, die den Verkauf des der Stadt København gehörenden Gebäudes an einer christlichen Gemeinde zu verhindern suchten.  Nur wenigen Tage danach ließ der neue Eigentümer das Haus abreißen und veräußerte das Grundstück weiter.

von

Günter Schwarz – 04.03.2017